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Protokoll 1. Allergie - Forum Freiburg am 07.05.2012
von 19.30 bis 22.30 Uhr im Treffpunkt Freiburg

Mehrere Anfragen an die AAK in Herborn aus Freiburg und Umgebung gaben den
Anlass zu diesem ersten Gesprächskreis.
TeilnehmerInnen 7 Personen
19:30 – 20:30 Uhr :
Vorstellungsrunde und Schilderung der persönlichen Situation, die zur Diskussion
führten.
C., Großmutter eines in Frankreich wohnenden und an einem Ekzem leidenden
Enkels, hatte bei ihren in Afrika aufgewachsenen Kindern keine Allergien erlebt.
Nach einer Cortison-Behandlung ihres Enkels verschwand das Ekzem, trat aber
nach einiger Zeit wieder auf. Sie hätte das Phänomen gerne verstanden.
B., ihr 6jähriger Sohn hatte als Säugling Neurodermitis, die von einer breiten
Nahrungsmittel - Allergie abgelöst wurde. Falsche Nahrung löst bei ihm einen
bedrohlichen Schock aus, deshalb erhält er nur ausgesuchte Lebensmittel.
Die Ungläubigkeit und das Unverständnis anderer Eltern trifft sie sehr, wenn sie z.B.
bei Kindergeburtstagen um Vorsicht bittet.
Sie wünscht sich die Bekanntschaft von Eltern in der gleichen Situation und würde
sich gerne für eine verständliche und wahrhaftige Deklaration von Nahrungsmitteln
einsetzen.
A., ihre drei Kinder erleben immer wieder, glücklicherweise leichte Formen von
Allergien.
C., selbst Allergikerin, versucht alles, um ihr Kleinkind zu schützen. Mit 3 Monaten
hatte es Neurodermitis, es folgten Atemnotanfälle und häufige Atemwegsreaktionen.
Verschiedene Tests bei verschiedenen Ärzten und danach die unterschiedlichsten
Auskünfte verunsicherten mehr als sie halfen.
20.30 – 22.30 Uhr Prof. Dr. Forster geht auf die aufgeworfenen Ratlosigkeiten ein und berichtet aus der Praxis und von neuen Untersuchungen. • In der Schwangerschaft wird die Abwehr gegen Fremdes zurückgefahren, um das Kind zu schützen. In den ersten drei Monaten bekommt der Säugling keine oder sehr selten Allergien. • Über Probiotika gibt es mittlerweile einige gut durchgeführte Studien. Insgesamt gibt es wahrscheinlich einen leichten allergie-präventiven Effekt durch die Zufütterung von Probiotika in der frühen Säuglingszeit. Die meisten Studien sind mit Laktobazillen (LGG) gemacht und die deutlichsten positiven Effekte in Skandinavien gefunden worden. Wie groß die Effekte in Mitteleuroa sind, welches die besten Probiotika sind und wie die optimale Dosierung ist, ist allerdings offen. Gleichwohl haben praktisch alle Firmen, die Säuglingsmilchen verkaufen, diese mittlerweile mit Probiotika angereichert. Ähnlich ist die Datenlage für die Probiotika-Gabe in der Spätschwangerschaft an die werdende Mutter zu beurteilen. Auch hier sind allenfalls leichte Effekte zu erwarten. • Beim Säugling und Kleinkind entwickelt sich das Immunsystem. Das gesamte Immunsystem ist auf die Abwehr von Infektionen ausgelegt. Allerdings brauchen wir hier zu Lande die Abwehr von Parasiten (Milben, Würmer etc.) nicht mehr so sehr. Die allergischen Reaktionen laufen nach dem Abwehrsystem gegen Parasiten ab. Die Ausbildung des Immunsystems insgesamt verläuft nun entweder schwergewichtig mehr zu der Abwehr gegen Parasiten (Th2-gewichtig genannt) oder mehr zur Abwehr von anderen Infektionskrankheiten (Bakterien, Viren; Th1-gewichtig genannt). Mit anderen Worten: wenn mehr Infektionen gegen Viren und Bakterien abzuwehren sind, wird das Immunsystem damit beschäftigt, und wird nicht so leicht Allergien ausbilden. Darauf beruht der „Geschwistereffekt", dass nämlich Kinder mit 4 und mehr älteren Geschwistern, die ja ganz viele Infektionen im frühen Alter übertragen, nur noch das halbe Risiko für eine Allergie-Entwicklung haben, wie es sich aus der elterlichen Belastung ergäbe. Entsprechend funktioniert auch der Bauernkinder-Effekt. Diese müssen allerdings massiv Krankheitserregern ausgesetzt sein (regelmäßiger Aufenthalt schon als Säugling und Kleinkind im Tierstall, Besuch des Streichelzoos genügt nicht). • Langdauernde Schonung nach Mückenstich – Cortison einmalig eingenommen hilft • Bei Kindern mit einem empfindlichen Hauttyp - keine Kosmetika, gelegentliche Schminkerei im Kindergarten o.K. • Nahrungsmittel – Allergien können mit den Jahren abnehmen und sogar verschwinden. Bei Milch und Eiweiß eher, aber bei Nüssen möglich, bei Erdnuss am unwahrscheinlichsten. Bei leichter Allergie kann man durch gezielte Ausnahmen selbst testen, ob das betreffende Lebensmittel vertragen wird, die Reaktion „straft". Jedoch nicht bei schweren Allergien, die einen Schockzustand auslösen können. • Das Testen von Reaktionen auf Nahrungsmittel ist ein MUSS bei Neurodermitis, da die sogenannten Allergietests diesbezüglich praktisch keine Vorhersagekraft haben. Bei Reaktionen auf Nahrungsmittel in Form von Sofortreaktionen (Hautrötung, Nesselsucht, Atmungs- und Kreislaufbeschwerden): eine „Testung zu Hause" sollte allenfalls bei einer Reaktion in Form von Hautrötung durchgeführt werden. Bei stärkerer Reaktion empfiehlt sich sicherheitshalber die Testung in Praxis oder Klinik. Fragen, die zum Schluss auf Zetteln notiert wurden und zum nächsten Treffen besprochen werden sollen: • Können sich alle Lebensmittelallergien „auswachsen"? (Erdnuss nicht?) • Allergieprophylaxe heute im Gegensatz zu vor 5 Jahren • Wie riskant ist das Ausprobieren „neuer" Nahrungsmittel, auf die man wahrscheinlich allergisch reagiert hat? • Was tun, wenn das Kind auf Salbutamol mit Zittern reagiert? • Adrinalinpen (Notfall) – ab wie viel Jahren? – wer darf ihn setzen? • Durch Vererbung vorbelastete Kinder – ist Vorbeugung möglich durch konsequent bio-dynamische Ernährung? Kommentare sind für das nächste Treffen vorbereitet. Nächster Termin: Montag 18.6.2012 um 19:30 Uhr im Treffpunkt Freiburg, Zentrum Oberwiehere ZO (Rückseite), Schwarzwaldstr. 78 d. Fragen, die beim Treffen am 07.05.2012 auf Zetteln notiert
wurden konnten beim Erfahrungsaustausch am 18. Juni 2012
besprochen werden. Sie wurden von Herrn Prof. Dr. med.
Johannes Forster wie folgt schriftlich beantwortet:

• Können sich alle Lebensmittelallergien „auswachsen"? (Erdnuss nicht?) Kommentar: Das Testen von Reaktionen auf Nahrungsmittel ist ein MUSS bei Neurodermitis, da die sogenannten Allergietests diesbezüglich praktisch keine Vorhersagekraft haben. Bei Reaktionen auf Nahrungsmittel in Form von Sofortreaktionen (Hautrötung, Nesselsucht, Atmungs- und Kreislaufbeschwerden): eine „Testung zu Hause" sollte allenfalls bei einer Reaktion in Form von Hautrötung durchgeführt werden. Bei stärkerer Reaktion empfiehlt sich sicherheitshalber die Testung in Praxis oder Klinik. • Allergieprophylaxe heute im Gegensatz zu vor 5 Jahren. Kommentar: Die Einstellung zur Allergie-Prävention hat sich aufgrund der verbesserten Datenlage (große Studien, die die Entwicklung von Kindern aus allergiegeneigten Familien beobachtet haben, sind in vielen europäischen Ländern zum Abschluss gekommen) geändert. Einige Ratschläge sind weggefallen, andere haben sich nahezu ins Gegenteil verkehrt (Hundehaltung), nur wenige sind unverändert (Katzenhaltung). Im einzelnen ist wichtig: o ausschließliches Stillen nach Möglichkeit für 4 Monate (ersatzweise hypoallergene Milchnahrung), danach kann zugefüttert werden, muss allerdings nicht. Die Idee dahinter ist, dass der Nahrungskontakt in einem bestimmten Zeitfenster (4 – 12 Monate) sogar eher einen Effekt hat, der als Toleranz-Bildung beschrieben wird. o es gibt keine Beschränkungen, was zugefüttert werden soll (früher komplette Kuhmilch erst nach 1 Jahr, Nüsse erst nach 3 Jahren). o Katzenkontakt und Rauchen in der Nähe des Kindes werden nach wie vor für ungünstig und allergenfördernd eingeschätzt, Hundekontakt nicht. • Wie riskant ist das Ausprobieren „neuer" Nahrungsmittel, auf die man wahrscheinlich allergisch reagiert hat? Kommentar: siehe oben • Was tun, wenn das Kind auf Salbutamol mit Zittern reagiert? Kommentar: Salbutamol ist wie alle bronchien-erweiternden Mittel ein Medikament, das vom Adrenalin abstammt. Dies erklärt die Zittrigkeit, die aber selten dadurch ausgelöst wird. Im allgemeinen wird Salbutamol noch am wenigsten Zittrigkeit auslösen. Aber Wirkung- und Nebenwirkungsprofil sind ja bei keinem Medikament für jeden Menschen gleich. Es gibt andere bronchien-erweiternden Mittel, die ersatzweise genutzt (zunächst ausprobiert) werden können (z. B. Fenoterol oder Formoterol – diese Entscheidung muss dann der Kinderarzt treffen). • Adrenalinpen (Notfall) – ab wie viel Jahren? – wer darf ihn setzen? Kommentar: Autoinjektoren gibt es mit 150 und 300 µg, entsprechend sollen sie bei Patienten schwerer als 15 bzw. 30 kg verwendet werden. Einsetzen darf sie jeder. Dieses geschieht dann im Rahmen der sog. Nothilfe- und würde kein juristisches Problem sein, weder wenn die Behandlung keinen Erfolg hat, oder wenn beträchtliche Nebenwirkungen auftreten. Die Autoinjektoren sind ja gerade deshalb so konstruiert, dass sie von Laien gegeben werden können. ACHTUNG: alle Anapens sind mittlerweile von der Firma zurückgerufen worden. Dies wegen eines möglichen technischen Problems (ungenügende Medikamentenabgabe). Alle Kinder, die noch mit Anapens ausgerüstet sind, sollten auf andere Präparate auf dem Markt (Fastject, Jext) in der gleichen Dosis umgestellt werden. • Durch Vererbung vorbelastete Kinder – ist Vorbeugung möglich durch konsequent bio-dynamische Ernährung? Kommentar: Es ist meiner Kenntnis nach nicht untersucht, so dass ich dazu auch keine Stellungnahme abgeben kann. An dem Abend wurden Überlegungen zum weiteren Vorgehen und Zielen in der Gruppe besprochen: Die Teilnehmer sind an weiteren Treffen interessiert mit folgenden Zielen: Weitere Kontakte mit Betroffenen Eltern und Kindern organisieren. Treffen zum Erfahrungsaustausch mit weiteren Betroffen, sowohl zwischen Eltern als auch Kindern. Nächster Termin: Montag, 01. Oktober 2012, im Treffpunkt Freiburg, Zentrum Oberwiehre.




Organisation von Veranstaltungen mit Fachreferenten z.B. Psychologen.
Themenfelder ergeben sich dann aus den Bedürfnissen der Gruppe.
Vorgehen zur Kontaktsuche:
Veröffentlichung des Termins durch Aushänge und Flyer in Kinder-Arztpraxen, und
Fachpraxen in Freiburg und Umgebung, in Kindergärten und Schulen und
Apotheken.
Grundsätzlich sollen die Arztpraxen per Email angeschrieben und gebeten werden
einen Aushang auszudrucken und aufzuhängen.
Die Teilnehmer möchten Aushänge und Flyer in ihrer Umgebung auch persönlich
abgeben und aufhängen.
Erstellen einer Facebook-Seite (C. schlägt dies vor und würde die Erstellung der
Seite übernehmen)
Aufnehmen des Termin und einer Freiburger Kontaktgruppe (oder ähnlich) auf der
AAK- Homepage
Anzeigen in Zeitung und Wochenblatt aufgeben.
Fragen an Frau Stock (AAK-Herborn)
Gibt es bereits einen Katalog mit email-Adressen von Ärzten in Freiburg, könnte auf
diesen zugegriffen werden?
Kann von Herborn aus der Termin im September vereinbart werden?
Gibt es vom Bundesverband Unterstützung bezüglich der Erstellung, Druck von
Aushängen und Flyern?
Ist die Erstellung einer Facebook-Seite erlaubt, erwünscht?
Kann die AAK Anzeigen in Zeitungen kostenlos aufgeben?
Anmerkung Herborn: Die Vorgehensmöglichkeiten sind im Fluss und werden nach
bestehenden Möglichkeiten unterstützt und verwirklicht.
Wir danken herzlich:
Frau Elke Grosser, Freiburg für die Erstellung des Protokolls vom 1. Kinder-Allergie-
Forum in Freiburg
Herrn Prof. Dr. med. Johannes Forster, MME (Bern)
Kinderabteilung St. Hedwig, St. Josefskrankenhaus,
Sautierstr. 1, D-79104 Freiburg für:
– für die Begleitung am 07.05.2011 – die Durchsicht und Ergänzungen des Protokolls – die Kommentare zu den aufgeworfenen Fragen für den 18.06.2012
und den Eltern der Gruppe für ihr Engagement für ihre solidarische Arbeit!

Source: https://www.aak.de/fileadmin/pdf/Freiburg-Allergie-Forum_Protokoll_0705_u_180612.pdf

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