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Werte für Menschen, Tiere und Umwelt
Erreger und Pathogenese
In Europa sind fünf verschiedene Filarienarten beim Hund bekannt – zwei Dirofilarien- (Diro-filaria immitis und D. repens) und drei andere Arten (Acanthocheilonema reconditum, A. dracun-culoides und Cercopithifilaria grassi). Die Dirofilariose tritt in zwei Krankheitsformen auf, derkardiovaskulären Dirofilariose, hervorgerufen durch Dirofilaria immitis und der kutanen Diro-filariose, hervorgerufen durch Dirofilaria repens.
Kardiovaskuläre Dirofilariose
Die hoch pathogene Filarienart Dirofilaria immitis ist obligat zweiwirtig und wird von 60 ver-
schiedenen Stechmückenarten übertragen. Die erwachsenen, 12 bis 30 cm großen Herzwürmer
leben hauptsächlich in den Pulmonalarterien und im Herzen. Ihre Lebensdauer beträgt ca.
7 Jahre. Endwirt und Erregerreservoir ist der Hund, aber auch andere Säugetiere, wie Fuchs,
Katze, sehr selten auch der Mensch. In Europa erstreckt sich die geographische Verbreitung
dieses Parasiten vom gesamten Mittelmeerraum über Frankreich (vom Süden bis über den
47. Breitengrad, nördlich von Paris) bis in die Südschweiz (Kanton Tessin).
Hochendemiegebiete liegen in Norditalien (Poebene und
Toskana) und auf den Kanarischen Inseln La Palma und
Teneriffa. In der Poebene besteht mit 95% die weltweit
höchste Prävalenz, auf den Inseln sind 32% bzw. 61% der
Hunde infiziert.
Kutane Dirofilariose
Die 5 bis 17 cm große Filarienart Dirofilaria repens lebt im
subkutanen Bindegewebe, ihre Lebensdauer beträgt bis zu
Stechmücken sind die Überträger
5 Jahren. Auch D. repens ist zweiwirtig und wird von zahl-
von Dirofilaria immitis und D.
reichen verschiedenen Stechmückenarten übertragen.
Endwirt sind Hund, Katze, Wildkarnivoren und der Mensch.
D. repens ist humanpathogen, mit mehr als 270 in Europa beschriebenen Fällen. In Europaist dieser Parasit im ganzen Mittelmeerraum, Portugal, auf den Kanaren und im Balkan (häufigin Ungarn) und in der Ukraine verbreitet.
Die anderen Filariosen
Die 9 bis 26 mm große Filarienart Acanthocheilonema reconditum (früher Dipetalonema
reconditum) lebt im subkutanen Bindegewebe, in Körperhöhlen und in der Niere. Überträger
sind der Hunde- und Katzenfloh (Ctenocephalides canis und C. felis), vermutlich auch Läuse.
Sofern es nicht zu Reinfektionen (via Floh) kommt, beträgt die Lebenserwartung max. 2 Jahre.
Diese Filarienart ist in Europa in Italien, Griechenland, Spanien (incl. Kanaren) und Portugal
verbreitet. In Südspanien ist sie weit häufiger vertreten als Dirofilaria immitis.
Die 10 bis 55 mm langen Filarien der Art Acanthocheilonema dracunculoides parasitieren in
der Peritonealhöhle und sind in Europa derzeit nur aus Spanien und Portugal bekannt.
Regional ist diese Filarienart in Spanien häufig. Überträger sind hier Lausfliegen (Hippobosciden).
Die Filarienart Cercopithifilaria grassi ist in Europa bisher nur aus Italien bekannt. Diese Filarie
wird ca. 2,5 cm lang und parasitiert im Bindegewebe (Subkutis, Muskulatur).
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Entwicklung von Filarien, exemplarisch für Dirofilaria immitis:Adulte Herzwürmer entwickeln sich innerhalb von 6 Monaten nach infektiösem Mückenstich. Die adulten Herzwurmweibchen (Makrofilarien) gebären das 1. Larvenstadium (Mikrofilarien)in das Blut des Säugetierwirtes. Die Mikrofilariendichte im peripheren Blut schwankt im Tages-verlauf, die höchste Dichte ist zwischen 18 und 20 Uhr zu erwarten. Stechmücken (Culiciden,z. B. Culex pipiens, die Hausmücke) nehmen beim Blutsaugen diese Mikrofilarien auf. In denStechmücken entwickelt sich das 2. und 3. Larvenstadium. Beim nächsten Mückenstich (frü-hestens nach 8 Tagen) wandert das infektiöse 3. Larvenstadium über den Stichkanal in dassubkutane Bindegewebe, wo nach 1-2 Wochen die Häutung zum 4. Larvenstadium erfolgt.
Die letzte Häutung ist bis zum 70. Tag p.i. abgeschlossen. Die präadulten Würmer wanderndann zwischen den Muskelfasern zum vorderen Abdomen, Thorax, Nacken, Vordergliedmaßenund Kopf, wo sie in größere Venen eindringen. Im Blutstrom gelangen die Würmer schließ-lich zum rechten Herzventrikel, zur Arteria pulmonalis, sowie in die Vena cava des Hundes.
Auch gibt es Funde in zahlreichen anderen Lokalisationen, wie Peritonealhöhle, ZNS, Augeund Bronchien. Frühestens 6 Monate p.i. produzieren die adulten Herzwurmweibchen reifeMikrofilarien, die in den Blutstrom abgesetzt werden.
Die Inkubationszeit dauert mindestens 5-6 Monate, oft aber länger.
Larvenstadium (L1-Larve oder Mikrofilarie) im Blut (Giemsa-Färbung)
Adultwurm oder Makrofilarie von
Dirofilaria repens (14,4 cm Länge)
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Dirofilaria immitis
Die kardiovaskuläre Dirofilariose ist eine systemische Erkrankung, von der vor allem Lunge,
Herz, Leber und Nieren betroffen sind. Die Symptome sind sehr stark von der Anzahl der
adulten Herzwürmer und ihrer Lokalisation abhängig. In leichten Fällen treten chronischer
Husten, zum Teil mit Blutbeimengungen im Speichel auf, Gewichts- und Konditionsverlust,
Anstrengungsdyspnoe, Veränderungen des Haarkleides und geringgradige Anämie.
Entsprechend sind die Hunde weniger belastungsfähig und zeigen das Bild des Cor pulmonale
(Atemnot, Husten, Rechtsherzdilatation, Stauungsleber, Ascites, periphere Ödeme). In schwe-
ren Fällen kommen Tachykardie und Tachypnoe hinzu, blasse Schleimhäute, Lebervergrößerung
und Nierenfunktionsstörungen. Als „Vena cava-Syndrom" bezeichnet man die besonders bei
kleinen Hunden vorkommende Obturationsstenose der kaudalen Hohlvene und rechten
Vorkammer durch massive Ansammlung von Würmern. Das Krankheitsbild ist durch intrava-
sale Hämolyse und Schocksymptome gekennzeichnet.
Dirofilaria repens
Auch hier bestimmen Anzahl und Lokalisation der adulten Würmer die klinische Symptomatik.
Es fallen schmerzlose, subkutane Knoten auf, die durch die Anwesenheit von Adultwürmern
verursacht werden. Die Knoten können vorübergehend auftreten, denn die Würmer wandern
durch das subkutane Bindegewebe. Häufiger verursacht eine solche Infektion juckende Haut-
reaktionen. Während Operationen kann D. repens in Muskelfaszien auffallen.
Die anderen Filarien-Arten
Auch die Filarienart Acanthocheilonema reconditum kann juckende Hautveränderungen ver-
ursachen. Die anderen Filarienarten Acanthocheilonema dracunculoides und Cercopithifilaria
grassi werden nach derzeitigem Wissenstand als apathogen eingestuft.
Direkter Erregernachweis (Mikrofilarien-Ag, Knott-Test)
Mikrofilarien:
Die Untersuchung auf Mikrofilarien erfolgt nach Anreicherung im Knott-Test, welcher alle
Filarienarten im Blut nachweist (EDTA-Blut). Die Blutprobe sollte möglichst zwischen 18 und
20 Uhr entnommen werden, weil in den Abendstunden die periphere Zirkulation von Mikro-
filarien (zumindest bei D. immitis) am höchsten ist.
Material: 1,0 ml EDTA-Blut
Indirekter Erregernachweis (Dirofilaria immitis-Ag)
Makrofilarien:
Der Nachweis adulter Herzwürmer (Dirofilarien-Ag) im Serum ist bei Verdacht auf eine von
D. immitis verursachte Dirofilariose und zur Therapiekontrolle indiziert. Dieses Testverfahren
weist Proteine nach, die von adulten Herzwurmweibchen während des Geburtsprozesses von
Mirofilarien in das periphere Blut gelangen. Bei Importhunden kann der Test sofort erfolgen,
bei reisebegleitenden Hunden ist ein positives Ergebenis erst 5-6 Monate nach Infektion zu
erwarten (Entwicklung adulter Weibchen).
Material: 0,5 ml Serum oder EDTA-Blut
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Mikrofilarien-Dichtebestimmung
Mikrofilarien können in sehr hoher Dichte vorliegen. Es wurden bis zu 100'000 Mikrofilarien
pro ml Blut nachgewiesen. Eine sehr hohe Mikrofilariendichte lässt auf die Anwesenheit vieler
Adultwürmer schließen. Bei einer hohen Filariendichte ist während der Therapie mit Thrombo-
embolien zu rechnen. Es empfiehlt sich daher bereits vor einer Therapie die Mikrofilariendichte
im Blut zu bestimmen.
Material: 1,0 ml EDTA-Blut
Mikrofilarien-Typisierung
Eine Typisierung ist dann notwendig, wenn im Knott-Test Mikrofilarien gefunden wurden,
gleichzeitig aber der Dirofilarien-Ag-Nachweis negativ ausgefallen ist. Es ist zu vermuten,
dass andere Filarien (Dirofilaria repens, Acanthocheilonema reconditum, A. dracunculoides)
vorliegen. Je nach Filarienart, Lokalisation und Lebenserwartung wird unterschiedlich thera-
peutisch vorgegangen. Auch für weitere prophylaktische Maßnahmen ist die Kenntnis der
Filarienart sinnvoll (Übertragung durch Vektor Floh oder Mücke).
Material: 1,0 ml EDTA-Blut
Therapie gegen Mikrofilarien
Je nach Filarienart bzw. deren Lebenserwartung wird unterschiedlich lang therapiert.
Allgemein gilt jedoch:Moxidectin, Advocate®, 1 x Spot on pro Monat nach HerstellerangabeoderSelamectin, Stronghold®,1 x Spot on pro Monat nach Herstellerangabe
Ivermectin (Ivomec®) wird v.a. im südlichen Ausland aus Kostengründen noch gerne verwendet,obwohl verträglichere Alternativen (s.o.) vorhanden sind. Therapieempfehlung:0,1 mg/kg KGW. s.c. als einmalige Injektion, ggf. nach 3 Wochen wiederholen. Bei nachgewiesenem Befall mit D. immitis:4 Wochen nach Behandlung der adulten Würmer (s.u.) und nach weiteren 4 Wochen zurRezidivprophylaxe. Unverträglichkeit für Collies und Bobtails beachten.
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Therapie gegen Makrofilarien (nur Dirofilaria immitis und D. repens)
Melarsomin-Dichlorhydrat, Immiticide®,2,5 mg/kg KGW, 2x im Abstand von 24 h.
Der Vorteil des Präparates gegenüber anderen Arsenverbindungen liegt in der besseren Wirk-samkeit und geringeren Toxizität. Für Deutschland besteht keine Zulassung (Einkauf über eineinternationale Apotheke). 5 x 50 mg Melarsomin-Dichlorhydrat incl. 5 x 2 ml Injektionslösung kosten ca. 180 € + MwSt.
Der Hersteller empfiehlt ausschließlich die tiefe intramuskuläre Injektion.
Zur Prophylaxe einer Thromboembolie kann eine Woche vor bis vier Wochen nach der Behand-lung Aspirin in einer Dosierung von 3 mg/kg KGW jeden 2. Tag verabreicht werden. Bei starkemBefall mit Dirofilaria immitis kann eine chirurgische Entfernung der Makrofilarien aus demHerzen notwendig sein.
Prophylaxe
Chemoprophylaxe gegen Mikrofilarien
Selamectin, Stronghold®, 1 x Spot on pro Monat.
Stronghold® kann während des ganzen Jahres oder zumindest innerhalb eines Monats nach-dem das Tier zuerst Mücken ausgesetzt war und danach monatlich bis zum Ende der Mücken-saison angewendet werden.
Moxidectin, Advocate®, 1 x Spot on pro Monat.
Advocate® kann ganzjährig verabreicht werden oder mindestens einen Monat vor demersten zu erwartenden Auftreten von Stechmücken. Die Behandlung sollte in regelmäßigenmonatlichen Abständen bis mindestens einen Monat nach dem letzten Auftreten von Stech-mücken durchgeführt werden.
Stechmückenprophylaxe (Aedes sp., Culex sp.)
Permethrin + Imidacloprid (Advantix®), Anwendung nach Herstellerangaben
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Mittelmeerraum, Südeuropa, Nordafrika.
In den schraffiert dargestellten Gebieten ist auf Grund klimatischer Bedingungen einVorkommen künftig nicht auszuschließen.
Aufgrund z. T. unvollständiger Daten können die Grenzen der Endemiegebiete nur annähernddefiniert werden und dienen ausschließlich zur Orientierung.
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Source: http://www.samojeden-nothilfe.de/Filariose.pdf
Job Creation and This Report has been prepared by the Competitiveness Working Group of the European Round Table, inspired by the findings of an ERT Colloquium on "Job Creation through Innovation and Competitiveness" hosted in Brussels on 19 May 1998 by Baron Daniel Janssen on behalf of the ERT. The Colloquium addressed a distinguished audience of senior decision-makers drawn from governments,
Calming Effects of Deep Touch Pressure in Patients with Autistic Disorder, College Students, and Animals TEMPLE GRANDIN, Ph.D. Many people with autistic disorder have problems with oversensitivity to both touch andsound. The author (an autistic person) developed a device that delivers deep touch pressure to help her learn to tolerate touching and to reduce anxiety and nervousness. The "squeeze