Rundbrief 25 michaeli 2007
Setzen wir ein Zeichen
Haus Sonnleiten - Rundbrief des Sozialtherapeutikums Steiermark
für Menschen mit Behinderung
Medieninhaber, Herausgeber, Verleger,
Spendenkonto: Raiffeisenbank Eggersdorf
Kontonr. 4.440, BLZ: 38055
IBAN: AT16 38055 000 0000 4440
Vereinszeitschrift des Sozialtherapeutikum Steiermark
Dörfl 13,
A-8181 St. Ruprecht an der Raab
T +43(0)3178 28 8 28
F +34(0)3178 28 8 28 -8
E [email protected]
I
Redaktion, Marketing,
Abonnement: Reinhold Hammer
Redaktionsemailadresse:
[email protected]
Grafik, Layout und
Anzeigen:
DI Konrad Promitzer
+43 (0)699 12042657
www.kpdesign.at
Druck: Reha-Druck, Graz
Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion bzw. des Heraus-gebers wiedergeben.
Der Rundbrief erscheint zwei bis viermal im Jahr und wird an alle Vereins-mitglieder und Interessenten des Vereins:"Sozialtherapeutikum Steiermark - Haus Sonnleiten" versandt.
GZ: 02 Z 034391 S
Österreichische Post AG / Sponsoring
PostVerlagspostamt: 8020 Graz
"Man reist nicht, um anzukommen,
sondern um zu reisen."
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn einer eine Reise tut.
…dann kann er (sie) bekanntlich was erzählen. Der
Editorial - Wenn einer eine Reise tut . 03
Sommer ist ja nun wohl die beliebteste Reisezeit
und so gibt es jetzt natürlich besonders viel zu
erzählen: Zum Beispiel vom Urlaub ganzer
Werkstättengruppen, oder von einer sehr exklusiven
Lieber Besuch . 06
Ungarnreise, oder von einem großen Abenteuer, zu
dem Johannes, seines Zeichens Mitarbeiter in der
Wie der Festsaal zu seinem Boden kam . 06
Hausmeisterei (und nebenberuflich mein Sohn) auf-
gebrochen ist. Und wenn Worte nicht ausreichen,
Einladung zum Michaelsfest . 07
um alle Eindrücke möglichst authentisch wiederzu-
geben, sind da immer noch die Urlaubsfotos, die
Jung und jung geblieben . 08
auch einiges zu sagen haben …
Gedicht von Tilly Metzele . 10
Aber nicht, dass in dieser Rundbrief-Ausgabe nur jene zu Wort kommen, die
ihre Reiseerlebnisse unbedingt mit Ihnen teilen wollen. Es gibt natürlich
Aus einer Idee wurde Wirklichkeit! . 11
auch sonst einiges zu erzählen. Es haben wieder einige Menschen ihren
Weg ins Haus Sonnleiten gefunden und es ist schon liebgewordene
Zahlen und Menschen . 16
Tradition, sie in diesem Blatt vorzustellen.
Wir erfahren auch einiges über Zahlen, mit denen sich der eine oder ande-
re "Chef" im Haus Sonnleiten herumschlagen muss. Wussten Sie übrigens
Vorstellung: Christoph Nickel . 21
schon, wie inspirierend ein Ausflug sein kann? (Womit wir fast schon wie-
der bei unserem Reisethema wären …)
Vorstellung: Evelyne Timischl . 22
Immer wieder kommen auch Besucher ins Haus Sonnleiten, über einen
Vorstellung: Marlies Fauster . 22
ganz besonders lieben haben wir uns Ende August gefreut. Apropos
Besucher: Am Samstag, den 29. September 2007, beginnt um 15 Uhr
Vorstellung: Nicole Bauer . 23
unser Michaelifest und es wäre sehr schön, wenn Sie dann auch unter den
Jetzt wünsche ich Ihnen viel Spaß bei einer kleinen Reise durch diesen
Kontaktadressen . 27
"Das SOZIALTHERAPEUTIKUM STEIERMARK ETHISCH ORIENTIERTES GEMEIN-
SCHAFTSWERK AUF ANTHROPOSOPHISCHER GRUNDLAGE FÜR PFLEGE- UND
SEELENPFLEGEBEDÜRFTIGE MENSCHEN dient dem Zweck, Einrichtungen zu
schaffen und zu unterhalten, in denen Menschen mit verschiedenartigen
Behinderungen und Fähigkeiten, sowie Menschen ohne Behinderung im gegen-
seitigen Helfen ihr soziales, kulturelles und wirtschaftliches Leben gestalten und
in Beziehung zur Umwelt bringen."
schnorchelnd die Unterwasser-Wunderwelt erkundet. Wir haben riesige
Korallen und Fische in allen Farben gesehen. Elisabeths "Lieblinge" waren
die Dories (für alle, die "Findet Nemo" nicht kennen: ein eher flacher, blau-
… das sind die beiden Wörter, die wir (Johannes,
er Fisch), mich haben die kleinen gelb-violetten besonders fasziniert. Ein
Elisabeth, meine Mutter und ich) in den ersten
absoluter Höhepunkt für Elisabeth und mich: das Familienschwimmen!
drei August-Wochen am häufigsten gehört,
Wenigstens ein Mal waren wir beide und nicht Johannes bei Mateo im
gelesen - und erfahren! - haben. Bon Bini, das
Wasser, haben ihn gestreichelt und sind mit ihm geschwommen - ein ein-
heißt "Herzlich willkommen" auf Papiamento,
zigartiges Erlebnis! Da hat es mich dann nicht mehr gewundert, dass
der Landessprache von Curaçao. (Zum Glück
Johannes immer so gestrahlt hat, wenn ich zu ihm gesagt habe: "Es wird
versteht man dort auch Niederländisch, Spanisch
Zeit, wieder zu Mateo zu gehen!"
und natürlich Englisch - sogar meines!)
Wir haben 3 wunderschöne Wochen in Curaçao erlebt, Johannes hat kleine
Curaçao gehört zu den Niederländischen Antillen und liegt
Fortschritte gemacht, die wir hoffentlich im Alltag zu Hause umsetzen kön-
rund 60 km nördlich von Venezuela in der Karibik. Damit ist Curaçao natür-
nen. Auf alle Fälle hat er gezeigt, dass er das, was er vor 2 Jahren hier in
lich ein herrlicher Urlaubsort aber der eigentliche Grund, weshalb wir dort
der Karibik gelernt hat - nämlich WARTEN - noch immer sehr gut kann, vor
waren: das Delphintherapie-Zentrum!
allem, wenn's ums Essen geht!
Johannes kam schon vor zwei Jahren in den Genuss einer Delphintherapie.
Für Interessierte die Homepage des Therapiezentrums: www.cdtc.an
Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir damals ziemlich überwältigt
waren von der Freundlichkeit der Menschen und den Wundern der Natur
(von meterhohen Kakteen bis azurblauem Meer). Diesmal war es ein biss-
chen anders. Noch immer begeisterten uns das Meer, die Sonne, die
Strände, die Menschen, aber es kam noch eine Vertrautheit dazu, die alles
noch schöner machte.
In der ersten Woche haben wir "nur" im Meer gebadet und die Insel bezie-
hungsweise ihre atemberaubenden Strände weiter erkundet.
Am Montag der zweiten Woche begann Johannes' Therapie. Zu meiner und
seiner großen Freude mit dem "alten" Team, Matthias, einem deutschen
Physiotherapeuten und Mateo, Johannes' Delphin. Bei der Therapie vor zwei
Jahren hat Johannes 1 ½ Wochen gebraucht, um seine Kraft so dosieren
zu können, dass Matthias ihn mit Mateo allein schwimmen lassen konnte
(das war dann allerdings ein toller Moment für uns alle). Diesmal hat
Johannes da angefangen, wo er vor 2 Jahren aufgehört hat und so hat
Mateo von Anfang an viel mehr Nähe zugelassen. Er hat sich von Johannes
sogar auf den Rücken drehen lassen, ein Zeichen besonderen Vertrauens
Eine Therapie-Einheit setzt sich aus ½ Stunde Vorbereitung (mit ersten
Aufgaben für Johannes), 1 Stunde "Wasserzeit" mit Mateo und zwischen-
durch Aufgaben-Lösen auf dem Dock und ½ Stunde Nachbereitung inklusi-
ve Gespräch mit dem Therapeuten zusammen. Was ich an diesem
Therapiezentrum noch zusätzlich so angenehm empfinde: hier wird
Deutsch gesprochen! (Es wurde im Wesentlichen aufgrund einer deutschen
Initiative errichtet.)
Während Johannes mit Mateo seinen Spaß hatte, habe ich mit Elisabeth
Ende August bekam unser Haus Besuch von Herrn Habermehl, seines
Zeichens Beauftragter der Softwarestiftung. Nicht Eingeweihte müssen wis-
sen, dass ohne eine beträchtliche finanzielle Zuwendung dieser deutschen
Herzliche Einladung
Stiftung, welche Herr Habermehl befürwortete, das Haus Sonnleiten
höchstwahrscheinlich in seiner jetzigen Form nicht existieren würde.
Wir danken Herrn Habermehl für seinen Besuch, die in freundschaftlicher
Atmosphäre verbrachte Zeit und hoffen, dass ein positiver Eindruck und
ebensolche Bilder über unsere bisherige Arbeit die Wegbegleiter auf seinem
Heimweg waren.
Michael Pichler
Wie der Festsaal
Auch heuer laden wir wie-
zu seinem Boden kam
der alle Freunde des
Hauses Sonnleiten herz-
Während der Vorbereitungen für unser Derwisch-Benefizkonzert - mitten
lichst ein, mit uns das
im vollen Baustellenchaos - kamen eines Tages Paul und ich in unseren
Michaelifest zu feiern
Festsaal: die Kabel unserer neuen Werkstaat waren sternförmig im ganzen
Saal verlegt. Jetzt musste ein Plan her, in Windeseile wurde ein neuer
und bei Speis, Trank und
Boden verlegt, damit unser Konzert nicht ins Wasser fällt. Mit vereinten
vielen Überraschungen
Kräften und diesem eindeutigen Ziel vor Augen haben wir es dennoch
eine schöne Zeit zu ver-
geschafft. Nach dieser ganzen Aufregung waren wir froh, als der Festtag
vor der Tür stand. Es war ein sehr schöner Abend und auch gut besucht (für
ein Konzert NEUER Musik).
In diesem Sinne vielen Dank an alle Spender und Besucher, wir freuen uns
Das Fest findet statt am:
auf ein Wiedersehen!
Sandra Adlmann
Samstag, den 29. September 2007
ab 15 Uhr im Haus Sonnleiten,
Dörfl 13, 8181 St. Ruprecht an der Raab
Auf Ihr Kommen freuen sich die Bewohner,
der Vorstand, das Team!
Jung und jung geblieben.
Einige Jährchen liegen schon zwischen den meisten Mitarbeitern und Fritz
Fiedler, trotzdem sind wir ein eingespieltes Team. Fritz hält das
Sonnleitenteam und besonders die Bezugsbetreuer/innen in Schwung.
Fritz ist seit April 2007 Bewohner in Sonnleiten. Er ist schon in einem etwas
fortgeschritteneren Alter, jedoch schafft er es immer wieder mit seiner sehr
geheimnisvollen Art uns zum Lachen oder auch zum Weinen zu bringen.
Es plagen ihn zwar immer wieder "Sorgen", wie seine Füße, die Hüfte oder
seine Lunge, dennoch lässt er sich nicht aus seinem Konzept bringen.
Ich denke, er spürt genau, dass wir uns darum kümmern, dass er bei uns
immer die bestmögliche Versorgung bekommt und sicher nicht vergessen
oder übersehen wird.
Wenn keiner damit rechnet, reagiert Fritz phänomenal auf seine Umwelt.
Der sonst sehr schweigsame und ruhige "Schweinebauer" (er wuchs auf
einem Bauernhof mit Schweinezucht auf) kann lachen, sodass alle rund um
ihn herum einfach mitlachen müssen. Egal ob bei einem lustigen Film oder
Aussagen anderer Menschen im Haus, Fritz hört alles und reagiert erst
dann drauf, wenn es für ihn passt.
Da er eigentlich sehr wenig Laute von sich gibt, hat er uns auch damit ver-
wundert, dass er vor kurzem sehr deutlich mit dem Satz "Mag ich nicht",
zu verstehen gab, was nichts für ihn ist.
Also. nun wissen wir: den Weg kehren ist nicht Fritz Fiedlers
Lieblingsarbeit.
Unlängst haben wir damit begonnen, mit Fritz auf verschiedenste Art zu
malen und auch Musik mit ihm zu machen. Er reagierte auf beides eigent-
lich positiv und wir hoffen auf weitere Erfolgserlebnisse.
Eine der Hauptaufgaben im Wohnhaus ist für ihn die Fütterung der Tiere am
Abend. Mittlerweile weiß er schon, wenn wir am Abend mit seinem Rollator
hinausfahren, wo es hingeht und was wir machen.
Er steuert den Stall an und stellt sich vor das Heu, das die Tiere bekom-
men. Für ihn ist das einer der wichtigsten Aufträge, die er erfüllen kann.
Fritz ist ein gemütlicher Ruhepol im Wohnhaus in Sonnleiten und schon
nach so kurzer Zeit nicht mehr wegzudenken.
Wir sind sehr froh, dass er bei uns ist und bleiben gespannt, was wir noch
alles mit ihm erleben dürfen.
Bettina Tilly Metzele
Ein Ausflug hier; ein Ausflug dort;
die "Sonnleitner" treibt es fort!
Ein großer Ausflug soll entstehen;
alle Sonnleitner sollen gehen;
nach nähe Graz so ist das Ziel;
weil man sich weiterbilden will.
Alte Häuser alte Sitten;
Doch wir Sonnleitner müssen bitten
Nach ein, zwei Wagerl bitte sehr
denn das Essen das ist schwer.
Den Hügel rauf den Hügel runter;
jedoch immer frisch und munter
Muss man sagen bitte sehr;
gebt doch endlich Essen her
Aus einer Idee wurde Wirklichkeit!
Finger Food das ist modern
Dafür mögen wir Max gern
In einer Nacht-und-Nebelaktion konnte ich meinen Kollegen Steve davon
denn er hat uns angerichtet
überzeugen, einmal eine etwas andere Reise zu unternehmen. Gesagt
kaltes gutes nicht verpflichtet.
getan, im Juni ging es los, ab nach Ungarn. Sechs Tage, vier Personen und
ein Bus. Um fünf Uhr morgens waren Katharina, Viktoria, Steve und ich
Die Häuser waren hübsch anzusehen
schon schwer bepackt und hoch motiviert unterwegs, um unsere grüne
doch Frau Bauer musste eins begehen
Steiermark gegen einen idyllischen Campingplatz am Balaton einzutau-
und stellte sich auf den Balkon
schen. Sie denken, es ist eine verrückte Idee, sich in seinem Urlaub so
es schaute aus wie Bäuerin's Thron
einen Stress zu machen, die Wäsche teilweise mit den Händen zu waschen,
selbst zu kochen, in einem VW-Bus bzw. im Vorzelt zu schlafen, immer im
Die Leute die waren interessiert
Freien zu sein und alles vom Wetter abhängig zumachen? ……Sie haben
und auch beim Gehen engagiert
Recht,….aber ich sehe das anders, ich bin dankbar dafür wie ich sehen
sie liefen förmlich wie geschmiert
durfte, wie sich die ganze Reise entwickelt hat und zu einem Projekt wurde.
und blieben immer informiert.
Es war wunderbar dabei zu sein wie unsere Damen immer selbstständiger
und aufgeschlossener wurden und Sachen getan haben wo selbst ich mich
Der Ausflug war a tolle Gschicht
nur wundern konnte. Wir hatten sehr viel Spaß beim Baden, Zeichnen,
von der man sicher länger spricht.
Malen, Spielen, Relaxen, Reiten, Spazierengehen und Blödsinn-Machen.
Denn auch bei uns hier in Sonnleiten
Aber wie gesagt, beim Campen werden alle Hände gebraucht und somit
kann man alles aufbereiten
saßen wir nicht nur im Tretboot am Plattensee gemeinsam in einem Boot!
wie wir dort in Stübing sehen
Trotz aller Anstrengung haben wir unsere Ladies wieder gesund und heil
kann alles immer weiter entstehen.
nach Hause nach Sonnleiten gebracht und auch nach zwölf Stunden Schlaf
habe ich wieder gesagt, dass ich es sofort wieder tun würde! Vielen Dank
Bettina Tilly Metzele
an die drei Musketiere Viki, Kathi und Steve!
Sandra Adlmann
Zahlen und Menschen
eichnet einen Menschen aus? Er hat - kaum erwachsen - mit Zahlen
und Menschen zu tun.
Um wie viel Uhr fängt mein Dienst an? Wie lange muss ich arbeiten? Wie
viel verdiene ich? Wie viel verdienst im Vergleich dazu du? Wann kann ich
endlich Urlaub machen und für wie viele Wochen? Was steht da auf mei-
nem Kontoauszug? Was kostet die Wohnung? Zahlt sich das oder das aus?
Was steht neben jedem bunten begehrenswerten Bildchen auf jedem der
unzähligen täglichen Prospekte? Richtig: eine Zahl!
Wer sind meine Eltern / Kinder / Freunde? Wen werde ich kennen lernen?
Warum nervt mich mein Chef? Wer ist das da im Spiegel? Woher kenne ich
sie / ihn? Finden sie mich gut? V
Milligramm Risperdal bek
on wem bekomme ich meine Anerkennung?
Soll ich sie / ihn heiraten / verlassen / benachrichtigen / vergessen / bevor-
zugen / kündigen / erobern / fördern /.? Ja: Menschen!
Auch im Haus Sonnleiten verfolgten mich von Anfang an Zahlen: Wann
hätten Sie Zeit für mich, Herr Hammer? Wie viele Menschen mit
Behinderung glauben Sie, werden in zwei Jahren bei Ihnen wohnen?
Michael, der freundlich nickend unterschreibt, während zwischen seiner
Innerhalb wie vieler Jahre werden Sie das Geld zurückzahlen? Wie viele
Schulter und Kopf eingeklemmt der Telefonhörer eine Stimme der
ommt sie? Wie viele Wochenenden muss er laut
9ag frei haben? Wie viele Überstunden habe ich derzeit,
Reinhold? Könnten wir nicht den Nachtdienst von sechsdreiviertel auf neun-
einhalb Stunden erhöhen? Wie hoch ist der Tagsatz? Wie viele % vom
Pflegegeld werden vom Land einbehalten?.
Wenn ich auch nicht so weit gehen will, zu sagen, dass mich, hier im Haus
Sonnleiten, sogar manchmal Menschen verfolgen, so entspricht es doch
der Wahrheit, dass an "guten" Tagen nacheinander ca. 15 MitarbeiterInnen
und durchaus auch mehrmals pro Tag eventuell Monika, Dominik, Maria,
Viktoria oder Roland in das Büro stürmen.
Nicht zu vergessen den modernen Zentaur unserer Zeit, halb Mensch,
Bezirkshauptmannschaft Weiz heraus lässt. Gerade als mein und Michaels
Mobiltelefon wie auf Verabredung gemeinsam zu klingeln beginnen, betritt
Monika die Szene mit ihrem Fotoalbum. Der Lieferant kann sich kaum mehr
aus dem engen Büro zwängen, dennoch beginnt Monika völlig unbeein-
druckt Michael die wichtigsten Fotos ihres Lebens zu zeigen. Sandra grinst
durchs Fenster und hält irgendeinen Zettel hoch, den ich nicht identifizie-
ren kann. Ich nicke ihr trotzdem freundlich zu, was Bibi als Aufforderung
versteht, weiter zu erklären. Draußen ruft Josef, dass das Essen fertig ist,
halb Zahl: das Telefon! Du tippst eine Z
meinem Kopf vorbei reicht ein Lieferant ger
2 die Esel antworten mit einem herzz
ahl ein und schon meldet sich am
anderen Ende ein Mensch.
Jetzt ist mir innerhalb des letzten Jahres - seit ich regelmäßig im Büro sitze
- aufgefallen, dass ich zu den Zahlen eine gewisse Liebe entwickeln konn-
¾ erstens: Zahlen sind so geduldig! Vor mir steht Bibiana und erörtert mir
die Vorteile eines Defibrilators, dessen Namen ich nicht ohne zu stottern
aussprechen kann. Etwa fünf Zentimeter (schon wieder eine Zahl.) an
erreißenden IIIAAA! Mein Blick fällt auf
den kleinen Bildschirm vor mir mit dem Dienstplan und ich weiß: Alle
Stimmen werden vergehen, alle Menschen sitzen bald beim Essen aber die
Zahlen meines Dienstplanes warten geduldig auf mich, bis ich wieder wei-
¾ zweitens: Zahlen vergisst man nicht! All das Gesagte, Geflüsterte,
Geraunte, Erblickte oder Telefonierte vergeht, wenn ich es mir nicht auf-
schreibe. Zum griechischen Orakel von Livadia gehörte das Bad in den bei-
den berühmten Quellen des Vergessens (Lethe) und der Erinnerung
(Mnemosyne). Allem Menschlichen scheint Lethe anzuhaften, allen Zahlen
Mnemosyne. Wir halten bei 22 Klienten und 30 BetreuerInnen auf insge-
samt 20 vollen Stellen. Monatlich verrechnen wir derzeit ca. € 83.000.- ,
von denen € 60.000.- in Mitarbeitergehältern, € 12.000.- in Essen,
Hygiene, Medizin, Hauserhaltung, Betriebskosten und € 9.000.- in fixen
ade einen Lieferschein an
Leserin, verehrter Leser. W
werden mich beim nächsten Mal fr
¾ und schließlich viertens: Zahlen sind.
¾ .äh, was sind sie denn?
Rückzahlungen aufgehen. Die übrigen € 2.000.- müssen wir natürlich für
13. und 14. Monatsgehalt sparen. Was hat mir Bibi eigentlich gerade über
Richard gesagt? Muss sie noch einmal fragen.
Die menschliche Gemeinschaft ist gegliedert in Hierarchien, gibt es keine,
ahlen sind aussagekräftig: Geben Sie es ruhig zu, verehrte
so suchen oder machen wir welche, schon in der Schule gibt es den
as wird übrig bleiben von meinem Artikel? Sie
Stärksten, die Schönste, mein Papa ist Rechtsanwalt, das geht später wei-
agen: "Sag einmal, Reinhold: über acht-
ter mit am meisten Geld und Macht, das schnellste Auto, das größere Haus,
zigtausend Euro nehmt ihr im Monat ein? Das ist ja schon ein richtiger
die bessere Ausbildung, Titel ja oder nein.
. Und stimmt das, dass ihr jetzt schon dreißig Mitarbeiter habt?"
Und wer "oben" ist, der Chef, der sagt denen, die "unten" sind, wo es lang-
geht. Und wie er oder sie es sagt, ganz nach Charakter nämlich oder
Belieben, vielleicht diktatorisch, mit einem Lächeln, streng, ohne Bitte und
Danke, schreiend oder einfühlsam, desinteressiert, höflich.
Zahlen sind gefährlich! Zahlen sollen gefährlich sein? Na, warum
Ich bin auch Chef, ich sitze hinter meinem Schreibtisch auf meinem
Echtledersessel und hüte als Geschäftsführer die Finanzen des Hauses
Sonnleiten. Kommt einer und will Geld, fauche ich wie der Drache, welcher
erstens: weil sie geduldig sind! Sie tauchen immer wieder auf. ".im
den Nibelungenhort bewacht und nur ein echter Siegfried ist in der Lage,
Hochbeet wachsen wohlschmeckende Tomaten? Interessiert mich nicht: Ihr
mir ein paar Cent für den nächsten Einkauf zu entreißen.
gebt € 83.000.- von € 83.000.- monatlich aus!" " Martin geht es jetzt wie-
der besser, er hat die Operation bestens überstanden!" "Willst Du mich für
Ich bin verantwortlich dafür, dass im Haus sparsam und nachhaltig gear-
erkaufen, das sieht doch ein Blinder, ihr macht überhaupt keinen
beitet wird, ob meiner gerechten Strenge und gefürchteten Standpauken
Gewinn." "Edith hat am Heiligen Abend Nachtdienst gemacht." "Was,
liegt niemals ein Werkzeug irgendwo herum, alles hat seine penible
wegen zwei Klienten haltet ihr das Haus offen, das kann sich betriebswirt-
Ordnung, nichts wird verschwendet, der Müll säuberlichst getrennt, das
schaftlich doch gar nicht ausgehen." "Richard hat jetzt viel weniger Äng-
Haus ist blitzeblank, Kaffeemaschine nicht putzen gibt's nicht und kommt
ste als früher!" "Sag einmal, habt ihr keine Angst, dass ihr pleite geht,
wenn sich das immer nur der
art knapp ausgeht?"
¾ zweitens: Weil man sie nicht vergessen kann! ". bei euch wohnen also
22 Klienten!" "Nein, hab ich nie gesagt." "Doch, du hast gesagt, 22
Klienten!" "Ja, aber es wohnen derzeit nur zehn davon bei uns. Die restli-
chen sind in der Tageswerkstätte produktiv / kreativ oder in der
Tagesstruktur, wobei ein Bewohner sogar wo anders arbeitet." ".hab ich ja
gesagt, bei euch wohnen 22 Klienten."
¾ drittens: Weil sie aussagekräftig sind! "Also ich kenn eine Einrichtung, die
ist gleich groß wie das Haus Sonnleiten und der Obmann war da gleich alt
wie Sie, Herr Hammer und da haben wir so schlechte Erfahrungen
gemacht! Nein, seins uns nicht bös, aber in so was schick ma unseren Edi
Zahlt es sich also aus, ein Haus wie unseres offen zu halten?
Nein, es zahlt sich nicht aus - aber es ist wichtig!
Ihr Reinhold Hammer
jemand eine Minute zu spät, versinkt sie oder er bei meinem Anblick
augenblicklich vor Scham im Boden.
Vorstellung: Christoph Nickel
Gefürchtet bei allen sind auch meine täglichen Runden durch den Hof, bei
Hallo, mein Name ist Christoph Nickel und seit dem
denen ich kontrolliere ob wohl alle Aschenbecher gelehrt sind. Nur einmal
1. Oktober 2006 arbeite ich nun in Sonnleiten.
verabsäumte dies ein Mitarbeiter, der Ausbruch des Vesuvs, der ja bekannt-
Gleich neben Michaels Büro gibt es seitdem eine
lich eine ganze Stadt vernichtete, war nichts gegen meine darauffolgende
kleine, neue Kreativgruppe mit produktiver
Beschäftigung. Zusammen mit meinen fleißigen
Mitarbeitern ( zur Zeit Simone, Viktoria, Monika,
Vergisst jemand gar auch nur einmal die tägliche Dokumentation, wird er
Anita und Leo ) gestalten wir Kerzen, Grußbilletts,
ohne Gnade fristlos gekündigt und von mir persönlich mit Schimpf und
bemalte Blumentöpfe, Ostereier, Geschenk-
Schande vor der angetretenen Belegschaft vom Hof gejagt. In meiner
anhänger usw. Auch Bilder malen wir! Einige unse-
Gegenwart zittern die Angestellten nicht nur im Winter.
rer Produkte verkaufen wir auch in Geschäften in
Gleisdorf, Weiz und St. Ruprecht.
In der Türkei, im damaligen osmanischen Reich, gab es auch mal einen
Chef, einen Sultan.
Ach ja, über mich wolltet ihr auch noch was lesen?
Ich wurde im Jahre 1965 in Stuttgart geboren, und besuchte dort im
Der hieß Murat und lebte im 16. Jahrhundert, unter seiner Herrschaft
Schwabenländle die Waldorfschule zur Uhlandshöhe bis 1984.
wurde ganz Südosteuropa und Teile Asiens verknechtet und versklavt.
Versklavt wurden auch über tausend Frauen, die er sich in seinem Harem
Während einer längeren Irland-Reise lernte ich die Camphill-Dörfer Mourne
hielt und die ihm zuwillen sein mussten.
Grange Comunity, Duffcarric und die Holywood R. Steiner Schule und
Camphill Gemeinschaft Glencraig kennen.
Murat war der älteste von 6 Brüdern und als sein Vater Selim gestorben war
und es für ihn daran ging, der neue Chef, der neue Sultan zu werden, riet
In diesen Gemeinschaften entstand bei mir der Wunsch im sozialtherapeu-
ihm sein Großwesir (der höchste Minister) dringlichst, die restlichen Brüder
tischen Bereich tätig zu werden. Daher begann ich noch in Irland mit der
umzubringen, um seine Macht zu festigen. Das war damals und dort so
Ausbildung zum Heilpädagogen.
üblich. Ganze 8 Stunden soll der Minister gebraucht haben um Murat seine
Zustimmung abzuringen, und bei der Ermordung seiner Brüder, welcher er
Nach dem Studium der Sozialpädagogik in Kassel (Deutschland) arbeitete
natürlich beiwohnte, soll Murat sogar ein bisschen geweint haben. Wegen
ich in München an Sonderschulen für geistig behinderte und erziehungs-
seines Verhaltens wurde er fortan "Murat der Sanfte" genannt.
schwierige Kinder und Jugendliche.
Murat, du Weichei, bei mir hättest du noch viel lernen können!
Nach einigen Erlebnissen im öffentlichen Schulbereich zog es mich noch
von Michael Pichler
einmal ganz in den Waldorf-Bann und ich drückte die Studienbank an der
Freien Hochschule in Stuttgart für Waldorfpädagogik. Als frischgebackener
Waldorflehrer kam ich nach Graz an die Karl Schubert Schule. Dort lernte
ich meine jetzige Frau kennen, und drei Kinder gesellten sich zu uns.
St. HUBERTUS
Im Jahre 2001 verließ ich die Karl Schubert Schule Graz und arbeitete bei
Mag. Paul-Heinz Nachtmann
der neu gegründeten TFS/ TWS der Lebenshilfe GUV in Deutschlandsberg
mit. Tja, und seit dem Oktober 2006 freue ich mich, dass ich täglich nur
Mag. Nahid Kostner
8010 Graz, Glacisstraße 31
noch ca. 20 km mit dem Auto zur Arbeit fahren muss! Und Dörfl ist soooo
Mariatrosterstraße 196
Telefon +43 (316) 398939
Tel.: (0043) 0316 323392
Förderinstitut Steiermark) Mariatrost als heilpädagogische Familienentlasterin
Vorstellung: Evelyne Timischl
sowie Freizeitassistentin zu absolvieren.
Hallo, liebe Menschen!
Meine Praktikumsstunden durfte ich im Haus Sonnleiten absolvieren. Dafürbin ich sehr dankbar. Denn mit der Arbeit vor Ort und mit den Klienten wurde
Im April/Mai diesen Jahres bin ich durch einen günsti-
mir immer mehr bewusst, dass dies mein Beruf ist, welchen ich nach wie vor
gen "Zufall" hier in Sonnleiten zu einem Praktikum
sehr gerne ausübe. Jetzt sind schon wieder einige Monate vergangen. Seit
gelandet. Und dieser Landeanflug scheint sehr gut
Juni 2007 gehöre ich dem Betreuerteam des Hauses Sonnleiten an und rich-
gelungen zu sein, denn seit 16.08.2007 bin ich hier
Es ist ein tolles Team, ein MITEINANDER ARBEITEN, ohne Neid oder Mobbing
Zu meiner Person: Also, ich bin die Evelyne und werde
- was sich vor allem positiv für unsere Klienten auswirkt.
demnächst 38 Jahre. Ich habe drei Kinder (Camilla 17, Marius 13, Nick Ruben11) und bin von Beruf Musikpädagogin, Spielpädagogin und Tanz- undAusdruckspädagogin. Außerdem arbeite ich einmal in der Woche als
Vorstellung: Nicole Bauer
Musikpädagogin in der Sonderschule in Stegersbach.
Hallo, hier bin ich - Nicole Bauer - nach langer Reise
An der Arbeit in Sonnleiten begeistert mich vor allem der kunterbunte Auflauf
eingetroffen in Sonnleiten. Schon bei meinem ersten
von sehr authentischen, herzlichen und offenen Menschen; die Tatsache, dass
Besuch im Sommer des letzten Jahres schloss ich das
dieses Projekt noch sehr jung und somit vieles noch im Entstehen ist; abge-
idyllische Anwesen "Sonnleiten" samt seiner
sehen davon ist der Platz einer von diesen ganz besonders schönen Orten mit
Bewohner in mein Herz. Zu diesem Zeitpunkt ging
mein Weg jedoch noch in eine andere Richtung. Nachdem ich mein Soziologiestudium an der Karl-
Jeden Morgen, an dem ich nach Sonnleiten einbiege, denke ich mir: es ist ein
Franzens Universität in Graz abgeschlossen hatte,
wunderbares Geschenk an einem so schönen Ort mit solch tollen Menschen
folgte einer Phase der Orientierung. Schon während
arbeiten zu dürfen.
meiner Studienzeit wusste ich, dass es mir nicht reich-te über die Welt, die Gesellschaft und die Menschen zuphilosophieren. Ich wollte für und mit Menschenarbeiten.
Vorstellung: Marlies Fauster
Ich setzte bereits während meines Studiums den Schwerpunkt auf
Geboren wurde ich am 21. August 1980 als Tochter der Bankangestellten
Psychologie und Pädagogik, arbeitete zunächst im sozialpädagogischen
Herbert und Christa Fauster in Graz.
Bereich mit Kindern und Jugendlichen - zuerst im familiären Rahmen als Lern-und Sozialbetreuerin, später in einer Einrichtung der Jugendwohlfahrt.
Ich besuchte die Volksschule und die Neue Mittelschule in Graz-Andritz.
Außerdem nehme ich seit Oktober 2005 am "Psychotherapeutischen
Nach der Schule machte ich die Lehre zur Einzelhandelskauffrau (mit Erfolg
Propädeutikum" teil, mit der Absicht einmal selbst therapeutisch arbeiten zu
abgeschlossen) im Schuhhaus Stiefelkönig in Graz, bei welchem ich bis zum
Jahr 2004, die letzten Jahre als Filialleiterstellvertreterin, beschäftigt war.
Der "Zufall" führte mich am Anfang dieses Jahres wieder nach Sonnleiten und
Aus Einsparungsgründen wurde unsere Filiale geschlossen und ich wechselte
seit Anfang Februar gehöre ich ganz offiziell zum Team…
in das Telekommunikationsunternehmen INODE in die KaufmännischeAbteilung, hier war ich über ein Jahr, unter anderem auch mit Büroarbeit
Wenn ich nicht in Sonnleiten bin, gehe ich meinen anderen Leidenschaften
nach - dem Spielen mit meiner schon sehr erwachsenen vierjährigen Tochter,dem Malen und - da in meinem tiefen Inneren doch noch der Funke einer
In dieser Zeit merkte ich, dass Büroarbeit nicht "mein Ding" ist, und ich ent-
Geisteswissenschaftlerin schlägt - dem Lesen alter Schriften…
schloss mich, die Ausbildung im SHFI (Sozial- und Heilpädagogisches
Birgit Abraham-Schönecker Raymond di Ronco
• Heilpädagogische und sozialtherapeutische Einrichtungen
• Waldorfschulen
• andere Organisationen aus dem sozialen und wirtschaftlichen
Organisationsentwicklung – Coaching – Supervision –
Teamentwicklung – Weiterbildung
Birgit Abraham- Schönecker
Dernburgstraße 7 14057 Berlin
Höchtenstraße 5 78052
Tel: 030 30 83 93 73
Fax: 030 32 67 86 87
Tel: 07721 206 98 12
Mobil: 0170 540 79 19
Fax: 07721 206 98 13
Mobil: 0170 96 23 141
Albersdorf bei Kumberg
Telefon: 03132/23 50
täglich ab 8.30 Uhr geöffnet
Dienstag und Mittwoch
Direkt an der B72 zwischen Weiz und Graz gelegen
Diverse Räumlichkeiten für Festivitäten aller Art vorhanden
Genügend Parkplätze
Durchgehend warme Küche
Regelmäßige Spezialitätenwochen (Wild, Fisch, Steak.)
Gastgarten, Spielplatz
Wer steht Ihnen zur Verfügung:
Sozialtherapeutikum Steiermark - Haus Sonnleiten
Reinhold Hammer,
Pädagogische Leitung, +43 (0)650 7645000
Interne Leitung , +43 (0)664 920803
Mag. Michael Pichler,
Geschäftsführer, +43 (0)699 10841770
Reinhold Hammer,
Obmann, +43 (0)650 7645000
Christina Ollinger,
Vereinsobmann Stellvertreterin, +43 (0)316 673068
DI Thomas Stracke,
Kassier, [email protected]
DI Konrad Promitzer,
Schriftführer, +43 (0)699 12042657 [email protected]
Hans Hammer, +43 (0)650 3813190
MitarbeiterInnen dieser Ausgabe
Sandra Adlmann, Nicole Bauer, Paul Enzinger, Marlies Fauster, Reinhold Hammer,
Tom Kalkus, Bettina Metzele, Christoph Nickel, Christina Ollinger, Michael Pichler,
Konrad Promitzer, Evelyne Timischl
Source: http://www.sost.at/wp-content/rundbrief25_michaeli2007.pdf
U N C H E A L T H C A R E G U I D E L I N E Management of Apixaban in Adults Apixaban (Eliquis®) is an oral anticoagulant that acts as a factor Xa inhibitor. It is approved by the FDA for the prevention of stroke and systemic embolism in patients with non-valvular atrial fibrillation. Apixaban is not FDA-approved for any other indications at this time, such as the prevention or treatment of deep vein thrombosis or pulmonary embolism, or for use in patients with mechanical heart valves. Key pharmacokinetic data for apixaban include a peak onset of anti-Xa activity within 3-4 hours after oral administration and a half-life of approximately 12 hours in patients with normal hepatic and renal function. Apixaban is extensively metabolized via CYP3A4 and is a substrate for P-glycoprotein. Approximately 50-55% of apixaban is eliminated in the feces and 20-25% is excreted in the urine.1 I N I T I A T I O N O F T H E R A P Y
Heavy-Duty Camera Solutions MVRD1000Digital Radio System Digital Radio SystemMVRD1000 The MVRD1000 digital communication unit is a robust transmitter/receiver system for wireless image transmission. The compact units trans-mit the digital signals from a camera quickly andwithout delay to the monitor over long distances. Up to 10 device pairs operated in parallel offer high vehicle adaptation and visibility fl exibility.