Rundbrief 25 michaeli 2007



Setzen wir ein Zeichen
Haus Sonnleiten - Rundbrief des Sozialtherapeutikums Steiermark für Menschen mit Behinderung
Medieninhaber, Herausgeber, Verleger, Spendenkonto: Raiffeisenbank Eggersdorf Kontonr. 4.440, BLZ: 38055 IBAN: AT16 38055 000 0000 4440 Vereinszeitschrift des Sozialtherapeutikum Steiermark Dörfl 13,
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Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion bzw. des Heraus-gebers wiedergeben.
Der Rundbrief erscheint zwei bis viermal im Jahr und wird an alle Vereins-mitglieder und Interessenten des Vereins:"Sozialtherapeutikum Steiermark - Haus Sonnleiten" versandt. GZ: 02 Z 034391 S
Österreichische Post AG / Sponsoring
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"Man reist nicht, um anzukommen,
sondern um zu reisen."

Johann Wolfgang von Goethe


Wenn einer eine Reise tut.
…dann kann er (sie) bekanntlich was erzählen. Der Editorial - Wenn einer eine Reise tut . 03 Sommer ist ja nun wohl die beliebteste Reisezeit und so gibt es jetzt natürlich besonders viel zu erzählen: Zum Beispiel vom Urlaub ganzer Werkstättengruppen, oder von einer sehr exklusiven Lieber Besuch . 06 Ungarnreise, oder von einem großen Abenteuer, zu dem Johannes, seines Zeichens Mitarbeiter in der Wie der Festsaal zu seinem Boden kam . 06 Hausmeisterei (und nebenberuflich mein Sohn) auf- gebrochen ist. Und wenn Worte nicht ausreichen, Einladung zum Michaelsfest . 07 um alle Eindrücke möglichst authentisch wiederzu- geben, sind da immer noch die Urlaubsfotos, die Jung und jung geblieben . 08 auch einiges zu sagen haben … Gedicht von Tilly Metzele . 10 Aber nicht, dass in dieser Rundbrief-Ausgabe nur jene zu Wort kommen, die ihre Reiseerlebnisse unbedingt mit Ihnen teilen wollen. Es gibt natürlich Aus einer Idee wurde Wirklichkeit! . 11 auch sonst einiges zu erzählen. Es haben wieder einige Menschen ihren Weg ins Haus Sonnleiten gefunden und es ist schon liebgewordene Zahlen und Menschen . 16 Tradition, sie in diesem Blatt vorzustellen. Wir erfahren auch einiges über Zahlen, mit denen sich der eine oder ande- re "Chef" im Haus Sonnleiten herumschlagen muss. Wussten Sie übrigens Vorstellung: Christoph Nickel . 21 schon, wie inspirierend ein Ausflug sein kann? (Womit wir fast schon wie- der bei unserem Reisethema wären …) Vorstellung: Evelyne Timischl . 22 Immer wieder kommen auch Besucher ins Haus Sonnleiten, über einen Vorstellung: Marlies Fauster . 22 ganz besonders lieben haben wir uns Ende August gefreut. Apropos Besucher: Am Samstag, den 29. September 2007, beginnt um 15 Uhr Vorstellung: Nicole Bauer . 23 unser Michaelifest und es wäre sehr schön, wenn Sie dann auch unter den Jetzt wünsche ich Ihnen viel Spaß bei einer kleinen Reise durch diesen Kontaktadressen . 27 "Das SOZIALTHERAPEUTIKUM STEIERMARK ETHISCH ORIENTIERTES GEMEIN- SCHAFTSWERK AUF ANTHROPOSOPHISCHER GRUNDLAGE FÜR PFLEGE- UND SEELENPFLEGEBEDÜRFTIGE MENSCHEN dient dem Zweck, Einrichtungen zu schaffen und zu unterhalten, in denen Menschen mit verschiedenartigen Behinderungen und Fähigkeiten, sowie Menschen ohne Behinderung im gegen- seitigen Helfen ihr soziales, kulturelles und wirtschaftliches Leben gestalten und in Beziehung zur Umwelt bringen."



schnorchelnd die Unterwasser-Wunderwelt erkundet. Wir haben riesige Korallen und Fische in allen Farben gesehen. Elisabeths "Lieblinge" waren die Dories (für alle, die "Findet Nemo" nicht kennen: ein eher flacher, blau- … das sind die beiden Wörter, die wir (Johannes, er Fisch), mich haben die kleinen gelb-violetten besonders fasziniert. Ein Elisabeth, meine Mutter und ich) in den ersten absoluter Höhepunkt für Elisabeth und mich: das Familienschwimmen! drei August-Wochen am häufigsten gehört, Wenigstens ein Mal waren wir beide und nicht Johannes bei Mateo im gelesen - und erfahren! - haben. Bon Bini, das Wasser, haben ihn gestreichelt und sind mit ihm geschwommen - ein ein- heißt "Herzlich willkommen" auf Papiamento, zigartiges Erlebnis! Da hat es mich dann nicht mehr gewundert, dass der Landessprache von Curaçao. (Zum Glück Johannes immer so gestrahlt hat, wenn ich zu ihm gesagt habe: "Es wird versteht man dort auch Niederländisch, Spanisch Zeit, wieder zu Mateo zu gehen!" und natürlich Englisch - sogar meines!) Wir haben 3 wunderschöne Wochen in Curaçao erlebt, Johannes hat kleine Curaçao gehört zu den Niederländischen Antillen und liegt Fortschritte gemacht, die wir hoffentlich im Alltag zu Hause umsetzen kön- rund 60 km nördlich von Venezuela in der Karibik. Damit ist Curaçao natür- nen. Auf alle Fälle hat er gezeigt, dass er das, was er vor 2 Jahren hier in lich ein herrlicher Urlaubsort aber der eigentliche Grund, weshalb wir dort der Karibik gelernt hat - nämlich WARTEN - noch immer sehr gut kann, vor waren: das Delphintherapie-Zentrum! allem, wenn's ums Essen geht! Johannes kam schon vor zwei Jahren in den Genuss einer Delphintherapie.
Für Interessierte die Homepage des Therapiezentrums: www.cdtc.an Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir damals ziemlich überwältigt waren von der Freundlichkeit der Menschen und den Wundern der Natur (von meterhohen Kakteen bis azurblauem Meer). Diesmal war es ein biss- chen anders. Noch immer begeisterten uns das Meer, die Sonne, die Strände, die Menschen, aber es kam noch eine Vertrautheit dazu, die alles noch schöner machte. In der ersten Woche haben wir "nur" im Meer gebadet und die Insel bezie- hungsweise ihre atemberaubenden Strände weiter erkundet.
Am Montag der zweiten Woche begann Johannes' Therapie. Zu meiner und seiner großen Freude mit dem "alten" Team, Matthias, einem deutschen Physiotherapeuten und Mateo, Johannes' Delphin. Bei der Therapie vor zwei Jahren hat Johannes 1 ½ Wochen gebraucht, um seine Kraft so dosieren zu können, dass Matthias ihn mit Mateo allein schwimmen lassen konnte (das war dann allerdings ein toller Moment für uns alle). Diesmal hat Johannes da angefangen, wo er vor 2 Jahren aufgehört hat und so hat Mateo von Anfang an viel mehr Nähe zugelassen. Er hat sich von Johannes sogar auf den Rücken drehen lassen, ein Zeichen besonderen Vertrauens Eine Therapie-Einheit setzt sich aus ½ Stunde Vorbereitung (mit ersten Aufgaben für Johannes), 1 Stunde "Wasserzeit" mit Mateo und zwischen- durch Aufgaben-Lösen auf dem Dock und ½ Stunde Nachbereitung inklusi- ve Gespräch mit dem Therapeuten zusammen. Was ich an diesem Therapiezentrum noch zusätzlich so angenehm empfinde: hier wird Deutsch gesprochen! (Es wurde im Wesentlichen aufgrund einer deutschen Initiative errichtet.) Während Johannes mit Mateo seinen Spaß hatte, habe ich mit Elisabeth



Ende August bekam unser Haus Besuch von Herrn Habermehl, seines Zeichens Beauftragter der Softwarestiftung. Nicht Eingeweihte müssen wis- sen, dass ohne eine beträchtliche finanzielle Zuwendung dieser deutschen Herzliche Einladung
Stiftung, welche Herr Habermehl befürwortete, das Haus Sonnleiten höchstwahrscheinlich in seiner jetzigen Form nicht existieren würde.
Wir danken Herrn Habermehl für seinen Besuch, die in freundschaftlicher Atmosphäre verbrachte Zeit und hoffen, dass ein positiver Eindruck und ebensolche Bilder über unsere bisherige Arbeit die Wegbegleiter auf seinem Heimweg waren.
Michael Pichler Wie der Festsaal
Auch heuer laden wir wie- zu seinem Boden kam
der alle Freunde des Hauses Sonnleiten herz- Während der Vorbereitungen für unser Derwisch-Benefizkonzert - mitten lichst ein, mit uns das im vollen Baustellenchaos - kamen eines Tages Paul und ich in unseren Michaelifest zu feiern Festsaal: die Kabel unserer neuen Werkstaat waren sternförmig im ganzen Saal verlegt. Jetzt musste ein Plan her, in Windeseile wurde ein neuer und bei Speis, Trank und Boden verlegt, damit unser Konzert nicht ins Wasser fällt. Mit vereinten vielen Überraschungen Kräften und diesem eindeutigen Ziel vor Augen haben wir es dennoch eine schöne Zeit zu ver- geschafft. Nach dieser ganzen Aufregung waren wir froh, als der Festtag vor der Tür stand. Es war ein sehr schöner Abend und auch gut besucht (für ein Konzert NEUER Musik). In diesem Sinne vielen Dank an alle Spender und Besucher, wir freuen uns Das Fest findet statt am: auf ein Wiedersehen! Sandra Adlmann Samstag, den 29. September 2007
ab 15 Uhr im Haus Sonnleiten,
Dörfl 13, 8181 St. Ruprecht an der Raab
Auf Ihr Kommen freuen sich die Bewohner, der Vorstand, das Team!


Jung und jung geblieben.
Einige Jährchen liegen schon zwischen den meisten Mitarbeitern und Fritz Fiedler, trotzdem sind wir ein eingespieltes Team. Fritz hält das Sonnleitenteam und besonders die Bezugsbetreuer/innen in Schwung. Fritz ist seit April 2007 Bewohner in Sonnleiten. Er ist schon in einem etwas fortgeschritteneren Alter, jedoch schafft er es immer wieder mit seiner sehr geheimnisvollen Art uns zum Lachen oder auch zum Weinen zu bringen. Es plagen ihn zwar immer wieder "Sorgen", wie seine Füße, die Hüfte oder seine Lunge, dennoch lässt er sich nicht aus seinem Konzept bringen.
Ich denke, er spürt genau, dass wir uns darum kümmern, dass er bei uns immer die bestmögliche Versorgung bekommt und sicher nicht vergessen oder übersehen wird. Wenn keiner damit rechnet, reagiert Fritz phänomenal auf seine Umwelt.
Der sonst sehr schweigsame und ruhige "Schweinebauer" (er wuchs auf einem Bauernhof mit Schweinezucht auf) kann lachen, sodass alle rund um ihn herum einfach mitlachen müssen. Egal ob bei einem lustigen Film oder Aussagen anderer Menschen im Haus, Fritz hört alles und reagiert erst dann drauf, wenn es für ihn passt. Da er eigentlich sehr wenig Laute von sich gibt, hat er uns auch damit ver- wundert, dass er vor kurzem sehr deutlich mit dem Satz "Mag ich nicht", zu verstehen gab, was nichts für ihn ist. Also. nun wissen wir: den Weg kehren ist nicht Fritz Fiedlers Lieblingsarbeit. Unlängst haben wir damit begonnen, mit Fritz auf verschiedenste Art zu malen und auch Musik mit ihm zu machen. Er reagierte auf beides eigent- lich positiv und wir hoffen auf weitere Erfolgserlebnisse.
Eine der Hauptaufgaben im Wohnhaus ist für ihn die Fütterung der Tiere am Abend. Mittlerweile weiß er schon, wenn wir am Abend mit seinem Rollator hinausfahren, wo es hingeht und was wir machen. Er steuert den Stall an und stellt sich vor das Heu, das die Tiere bekom- men. Für ihn ist das einer der wichtigsten Aufträge, die er erfüllen kann.
Fritz ist ein gemütlicher Ruhepol im Wohnhaus in Sonnleiten und schon nach so kurzer Zeit nicht mehr wegzudenken.
Wir sind sehr froh, dass er bei uns ist und bleiben gespannt, was wir noch alles mit ihm erleben dürfen. Bettina Tilly Metzele Ein Ausflug hier; ein Ausflug dort; die "Sonnleitner" treibt es fort! Ein großer Ausflug soll entstehen; alle Sonnleitner sollen gehen; nach nähe Graz so ist das Ziel; weil man sich weiterbilden will.
Alte Häuser alte Sitten; Doch wir Sonnleitner müssen bitten Nach ein, zwei Wagerl bitte sehr denn das Essen das ist schwer.
Den Hügel rauf den Hügel runter; jedoch immer frisch und munter Muss man sagen bitte sehr; gebt doch endlich Essen her Aus einer Idee wurde Wirklichkeit!
Finger Food das ist modern Dafür mögen wir Max gern In einer Nacht-und-Nebelaktion konnte ich meinen Kollegen Steve davon denn er hat uns angerichtet überzeugen, einmal eine etwas andere Reise zu unternehmen. Gesagt kaltes gutes nicht verpflichtet.
getan, im Juni ging es los, ab nach Ungarn. Sechs Tage, vier Personen und ein Bus. Um fünf Uhr morgens waren Katharina, Viktoria, Steve und ich Die Häuser waren hübsch anzusehen schon schwer bepackt und hoch motiviert unterwegs, um unsere grüne doch Frau Bauer musste eins begehen Steiermark gegen einen idyllischen Campingplatz am Balaton einzutau- und stellte sich auf den Balkon schen. Sie denken, es ist eine verrückte Idee, sich in seinem Urlaub so es schaute aus wie Bäuerin's Thron einen Stress zu machen, die Wäsche teilweise mit den Händen zu waschen, selbst zu kochen, in einem VW-Bus bzw. im Vorzelt zu schlafen, immer im Die Leute die waren interessiert Freien zu sein und alles vom Wetter abhängig zumachen? ……Sie haben und auch beim Gehen engagiert Recht,….aber ich sehe das anders, ich bin dankbar dafür wie ich sehen sie liefen förmlich wie geschmiert durfte, wie sich die ganze Reise entwickelt hat und zu einem Projekt wurde.
und blieben immer informiert.
Es war wunderbar dabei zu sein wie unsere Damen immer selbstständiger und aufgeschlossener wurden und Sachen getan haben wo selbst ich mich Der Ausflug war a tolle Gschicht nur wundern konnte. Wir hatten sehr viel Spaß beim Baden, Zeichnen, von der man sicher länger spricht. Malen, Spielen, Relaxen, Reiten, Spazierengehen und Blödsinn-Machen.
Denn auch bei uns hier in Sonnleiten Aber wie gesagt, beim Campen werden alle Hände gebraucht und somit kann man alles aufbereiten saßen wir nicht nur im Tretboot am Plattensee gemeinsam in einem Boot! wie wir dort in Stübing sehen Trotz aller Anstrengung haben wir unsere Ladies wieder gesund und heil kann alles immer weiter entstehen. nach Hause nach Sonnleiten gebracht und auch nach zwölf Stunden Schlaf habe ich wieder gesagt, dass ich es sofort wieder tun würde! Vielen Dank Bettina Tilly Metzele an die drei Musketiere Viki, Kathi und Steve! Sandra Adlmann Zahlen und Menschen
eichnet einen Menschen aus? Er hat - kaum erwachsen - mit Zahlen und Menschen zu tun. Um wie viel Uhr fängt mein Dienst an? Wie lange muss ich arbeiten? Wie viel verdiene ich? Wie viel verdienst im Vergleich dazu du? Wann kann ich endlich Urlaub machen und für wie viele Wochen? Was steht da auf mei- nem Kontoauszug? Was kostet die Wohnung? Zahlt sich das oder das aus?
Was steht neben jedem bunten begehrenswerten Bildchen auf jedem der unzähligen täglichen Prospekte? Richtig: eine Zahl!
Wer sind meine Eltern / Kinder / Freunde? Wen werde ich kennen lernen? Warum nervt mich mein Chef? Wer ist das da im Spiegel? Woher kenne ich sie / ihn? Finden sie mich gut? V Milligramm Risperdal bek on wem bekomme ich meine Anerkennung? Soll ich sie / ihn heiraten / verlassen / benachrichtigen / vergessen / bevor- zugen / kündigen / erobern / fördern /.? Ja: Menschen!
Auch im Haus Sonnleiten verfolgten mich von Anfang an Zahlen: Wann
hätten Sie Zeit für mich, Herr Hammer? Wie viele Menschen mit Behinderung glauben Sie, werden in zwei Jahren bei Ihnen wohnen? Michael, der freundlich nickend unterschreibt, während zwischen seiner Innerhalb wie vieler Jahre werden Sie das Geld zurückzahlen? Wie viele Schulter und Kopf eingeklemmt der Telefonhörer eine Stimme der ommt sie? Wie viele Wochenenden muss er laut 9ag frei haben? Wie viele Überstunden habe ich derzeit, Reinhold? Könnten wir nicht den Nachtdienst von sechsdreiviertel auf neun- einhalb Stunden erhöhen? Wie hoch ist der Tagsatz? Wie viele % vom Pflegegeld werden vom Land einbehalten?.
Wenn ich auch nicht so weit gehen will, zu sagen, dass mich, hier im Haus Sonnleiten, sogar manchmal Menschen verfolgen, so entspricht es doch
der Wahrheit, dass an "guten" Tagen nacheinander ca. 15 MitarbeiterInnen und durchaus auch mehrmals pro Tag eventuell Monika, Dominik, Maria, Viktoria oder Roland in das Büro stürmen. Nicht zu vergessen den modernen Zentaur unserer Zeit, halb Mensch,
Bezirkshauptmannschaft Weiz heraus lässt. Gerade als mein und Michaels Mobiltelefon wie auf Verabredung gemeinsam zu klingeln beginnen, betritt Monika die Szene mit ihrem Fotoalbum. Der Lieferant kann sich kaum mehr aus dem engen Büro zwängen, dennoch beginnt Monika völlig unbeein- druckt Michael die wichtigsten Fotos ihres Lebens zu zeigen. Sandra grinst durchs Fenster und hält irgendeinen Zettel hoch, den ich nicht identifizie- ren kann. Ich nicke ihr trotzdem freundlich zu, was Bibi als Aufforderung versteht, weiter zu erklären. Draußen ruft Josef, dass das Essen fertig ist, halb Zahl: das Telefon! Du tippst eine Z
meinem Kopf vorbei reicht ein Lieferant ger 2 die Esel antworten mit einem herzz ahl ein und schon meldet sich am anderen Ende ein Mensch. Jetzt ist mir innerhalb des letzten Jahres - seit ich regelmäßig im Büro sitze - aufgefallen, dass ich zu den Zahlen eine gewisse Liebe entwickeln konn- ¾ erstens: Zahlen sind so geduldig! Vor mir steht Bibiana und erörtert mir die Vorteile eines Defibrilators, dessen Namen ich nicht ohne zu stottern aussprechen kann. Etwa fünf Zentimeter (schon wieder eine Zahl.) an erreißenden IIIAAA! Mein Blick fällt auf den kleinen Bildschirm vor mir mit dem Dienstplan und ich weiß: Alle Stimmen werden vergehen, alle Menschen sitzen bald beim Essen aber die Zahlen meines Dienstplanes warten geduldig auf mich, bis ich wieder wei- ¾ zweitens: Zahlen vergisst man nicht! All das Gesagte, Geflüsterte, Geraunte, Erblickte oder Telefonierte vergeht, wenn ich es mir nicht auf- schreibe. Zum griechischen Orakel von Livadia gehörte das Bad in den bei- den berühmten Quellen des Vergessens (Lethe) und der Erinnerung (Mnemosyne). Allem Menschlichen scheint Lethe anzuhaften, allen Zahlen Mnemosyne. Wir halten bei 22 Klienten und 30 BetreuerInnen auf insge- samt 20 vollen Stellen. Monatlich verrechnen wir derzeit ca. € 83.000.- , von denen € 60.000.- in Mitarbeitergehältern, € 12.000.- in Essen, Hygiene, Medizin, Hauserhaltung, Betriebskosten und € 9.000.- in fixen ade einen Lieferschein an Leserin, verehrter Leser. W werden mich beim nächsten Mal fr ¾ und schließlich viertens: Zahlen sind.
¾ .äh, was sind sie denn? Rückzahlungen aufgehen. Die übrigen € 2.000.- müssen wir natürlich für 13. und 14. Monatsgehalt sparen. Was hat mir Bibi eigentlich gerade über Richard gesagt? Muss sie noch einmal fragen.
Die menschliche Gemeinschaft ist gegliedert in Hierarchien, gibt es keine, ahlen sind aussagekräftig: Geben Sie es ruhig zu, verehrte so suchen oder machen wir welche, schon in der Schule gibt es den as wird übrig bleiben von meinem Artikel? Sie Stärksten, die Schönste, mein Papa ist Rechtsanwalt, das geht später wei- agen: "Sag einmal, Reinhold: über acht- ter mit am meisten Geld und Macht, das schnellste Auto, das größere Haus, zigtausend Euro nehmt ihr im Monat ein? Das ist ja schon ein richtiger die bessere Ausbildung, Titel ja oder nein.
. Und stimmt das, dass ihr jetzt schon dreißig Mitarbeiter habt?" Und wer "oben" ist, der Chef, der sagt denen, die "unten" sind, wo es lang- geht. Und wie er oder sie es sagt, ganz nach Charakter nämlich oder Belieben, vielleicht diktatorisch, mit einem Lächeln, streng, ohne Bitte und Danke, schreiend oder einfühlsam, desinteressiert, höflich.
Zahlen sind gefährlich! Zahlen sollen gefährlich sein? Na, warum
Ich bin auch Chef, ich sitze hinter meinem Schreibtisch auf meinem Echtledersessel und hüte als Geschäftsführer die Finanzen des Hauses Sonnleiten. Kommt einer und will Geld, fauche ich wie der Drache, welcher erstens: weil sie geduldig sind! Sie tauchen immer wieder auf. ".im den Nibelungenhort bewacht und nur ein echter Siegfried ist in der Lage, Hochbeet wachsen wohlschmeckende Tomaten? Interessiert mich nicht: Ihr mir ein paar Cent für den nächsten Einkauf zu entreißen.
gebt € 83.000.- von € 83.000.- monatlich aus!" " Martin geht es jetzt wie- der besser, er hat die Operation bestens überstanden!" "Willst Du mich für Ich bin verantwortlich dafür, dass im Haus sparsam und nachhaltig gear- erkaufen, das sieht doch ein Blinder, ihr macht überhaupt keinen beitet wird, ob meiner gerechten Strenge und gefürchteten Standpauken Gewinn." "Edith hat am Heiligen Abend Nachtdienst gemacht." "Was, liegt niemals ein Werkzeug irgendwo herum, alles hat seine penible wegen zwei Klienten haltet ihr das Haus offen, das kann sich betriebswirt- Ordnung, nichts wird verschwendet, der Müll säuberlichst getrennt, das schaftlich doch gar nicht ausgehen." "Richard hat jetzt viel weniger Äng- Haus ist blitzeblank, Kaffeemaschine nicht putzen gibt's nicht und kommt ste als früher!" "Sag einmal, habt ihr keine Angst, dass ihr pleite geht, wenn sich das immer nur der art knapp ausgeht?" ¾ zweitens: Weil man sie nicht vergessen kann! ". bei euch wohnen also 22 Klienten!" "Nein, hab ich nie gesagt." "Doch, du hast gesagt, 22 Klienten!" "Ja, aber es wohnen derzeit nur zehn davon bei uns. Die restli- chen sind in der Tageswerkstätte produktiv / kreativ oder in der Tagesstruktur, wobei ein Bewohner sogar wo anders arbeitet." ".hab ich ja gesagt, bei euch wohnen 22 Klienten." ¾ drittens: Weil sie aussagekräftig sind! "Also ich kenn eine Einrichtung, die ist gleich groß wie das Haus Sonnleiten und der Obmann war da gleich alt wie Sie, Herr Hammer und da haben wir so schlechte Erfahrungen gemacht! Nein, seins uns nicht bös, aber in so was schick ma unseren Edi Zahlt es sich also aus, ein Haus wie unseres offen zu halten?
Nein, es zahlt sich nicht aus - aber es ist wichtig! Ihr Reinhold Hammer jemand eine Minute zu spät, versinkt sie oder er bei meinem Anblick augenblicklich vor Scham im Boden.
Vorstellung: Christoph Nickel
Gefürchtet bei allen sind auch meine täglichen Runden durch den Hof, bei Hallo, mein Name ist Christoph Nickel und seit dem denen ich kontrolliere ob wohl alle Aschenbecher gelehrt sind. Nur einmal 1. Oktober 2006 arbeite ich nun in Sonnleiten.
verabsäumte dies ein Mitarbeiter, der Ausbruch des Vesuvs, der ja bekannt- Gleich neben Michaels Büro gibt es seitdem eine lich eine ganze Stadt vernichtete, war nichts gegen meine darauffolgende kleine, neue Kreativgruppe mit produktiver Beschäftigung. Zusammen mit meinen fleißigen Mitarbeitern ( zur Zeit Simone, Viktoria, Monika, Vergisst jemand gar auch nur einmal die tägliche Dokumentation, wird er Anita und Leo ) gestalten wir Kerzen, Grußbilletts, ohne Gnade fristlos gekündigt und von mir persönlich mit Schimpf und bemalte Blumentöpfe, Ostereier, Geschenk- Schande vor der angetretenen Belegschaft vom Hof gejagt. In meiner anhänger usw. Auch Bilder malen wir! Einige unse- Gegenwart zittern die Angestellten nicht nur im Winter.
rer Produkte verkaufen wir auch in Geschäften in Gleisdorf, Weiz und St. Ruprecht.
In der Türkei, im damaligen osmanischen Reich, gab es auch mal einen Chef, einen Sultan. Ach ja, über mich wolltet ihr auch noch was lesen? Ich wurde im Jahre 1965 in Stuttgart geboren, und besuchte dort im Der hieß Murat und lebte im 16. Jahrhundert, unter seiner Herrschaft Schwabenländle die Waldorfschule zur Uhlandshöhe bis 1984.
wurde ganz Südosteuropa und Teile Asiens verknechtet und versklavt.
Versklavt wurden auch über tausend Frauen, die er sich in seinem Harem Während einer längeren Irland-Reise lernte ich die Camphill-Dörfer Mourne hielt und die ihm zuwillen sein mussten.
Grange Comunity, Duffcarric und die Holywood R. Steiner Schule und Camphill Gemeinschaft Glencraig kennen. Murat war der älteste von 6 Brüdern und als sein Vater Selim gestorben war und es für ihn daran ging, der neue Chef, der neue Sultan zu werden, riet In diesen Gemeinschaften entstand bei mir der Wunsch im sozialtherapeu- ihm sein Großwesir (der höchste Minister) dringlichst, die restlichen Brüder tischen Bereich tätig zu werden. Daher begann ich noch in Irland mit der umzubringen, um seine Macht zu festigen. Das war damals und dort so Ausbildung zum Heilpädagogen. üblich. Ganze 8 Stunden soll der Minister gebraucht haben um Murat seine Zustimmung abzuringen, und bei der Ermordung seiner Brüder, welcher er Nach dem Studium der Sozialpädagogik in Kassel (Deutschland) arbeitete natürlich beiwohnte, soll Murat sogar ein bisschen geweint haben. Wegen ich in München an Sonderschulen für geistig behinderte und erziehungs- seines Verhaltens wurde er fortan "Murat der Sanfte" genannt. schwierige Kinder und Jugendliche.
Murat, du Weichei, bei mir hättest du noch viel lernen können! Nach einigen Erlebnissen im öffentlichen Schulbereich zog es mich noch von Michael Pichler einmal ganz in den Waldorf-Bann und ich drückte die Studienbank an der Freien Hochschule in Stuttgart für Waldorfpädagogik. Als frischgebackener Waldorflehrer kam ich nach Graz an die Karl Schubert Schule. Dort lernte ich meine jetzige Frau kennen, und drei Kinder gesellten sich zu uns.
St. HUBERTUS
Im Jahre 2001 verließ ich die Karl Schubert Schule Graz und arbeitete bei Mag. Paul-Heinz Nachtmann der neu gegründeten TFS/ TWS der Lebenshilfe GUV in Deutschlandsberg mit. Tja, und seit dem Oktober 2006 freue ich mich, dass ich täglich nur Mag. Nahid Kostner 8010 Graz, Glacisstraße 31 noch ca. 20 km mit dem Auto zur Arbeit fahren muss! Und Dörfl ist soooo Mariatrosterstraße 196 Telefon +43 (316) 398939 Tel.: (0043) 0316 323392 Förderinstitut Steiermark) Mariatrost als heilpädagogische Familienentlasterin Vorstellung: Evelyne Timischl
sowie Freizeitassistentin zu absolvieren.
Hallo, liebe Menschen! Meine Praktikumsstunden durfte ich im Haus Sonnleiten absolvieren. Dafürbin ich sehr dankbar. Denn mit der Arbeit vor Ort und mit den Klienten wurde Im April/Mai diesen Jahres bin ich durch einen günsti- mir immer mehr bewusst, dass dies mein Beruf ist, welchen ich nach wie vor gen "Zufall" hier in Sonnleiten zu einem Praktikum sehr gerne ausübe. Jetzt sind schon wieder einige Monate vergangen. Seit gelandet. Und dieser Landeanflug scheint sehr gut Juni 2007 gehöre ich dem Betreuerteam des Hauses Sonnleiten an und rich- gelungen zu sein, denn seit 16.08.2007 bin ich hier Es ist ein tolles Team, ein MITEINANDER ARBEITEN, ohne Neid oder Mobbing Zu meiner Person: Also, ich bin die Evelyne und werde - was sich vor allem positiv für unsere Klienten auswirkt.
demnächst 38 Jahre. Ich habe drei Kinder (Camilla 17, Marius 13, Nick Ruben11) und bin von Beruf Musikpädagogin, Spielpädagogin und Tanz- undAusdruckspädagogin. Außerdem arbeite ich einmal in der Woche als Vorstellung: Nicole Bauer
Musikpädagogin in der Sonderschule in Stegersbach.
Hallo, hier bin ich - Nicole Bauer - nach langer Reise An der Arbeit in Sonnleiten begeistert mich vor allem der kunterbunte Auflauf eingetroffen in Sonnleiten. Schon bei meinem ersten von sehr authentischen, herzlichen und offenen Menschen; die Tatsache, dass Besuch im Sommer des letzten Jahres schloss ich das dieses Projekt noch sehr jung und somit vieles noch im Entstehen ist; abge- idyllische Anwesen "Sonnleiten" samt seiner sehen davon ist der Platz einer von diesen ganz besonders schönen Orten mit Bewohner in mein Herz. Zu diesem Zeitpunkt ging mein Weg jedoch noch in eine andere Richtung. Nachdem ich mein Soziologiestudium an der Karl- Jeden Morgen, an dem ich nach Sonnleiten einbiege, denke ich mir: es ist ein Franzens Universität in Graz abgeschlossen hatte, wunderbares Geschenk an einem so schönen Ort mit solch tollen Menschen folgte einer Phase der Orientierung. Schon während arbeiten zu dürfen.
meiner Studienzeit wusste ich, dass es mir nicht reich-te über die Welt, die Gesellschaft und die Menschen zuphilosophieren. Ich wollte für und mit Menschenarbeiten. Vorstellung: Marlies Fauster
Ich setzte bereits während meines Studiums den Schwerpunkt auf Geboren wurde ich am 21. August 1980 als Tochter der Bankangestellten Psychologie und Pädagogik, arbeitete zunächst im sozialpädagogischen Herbert und Christa Fauster in Graz.
Bereich mit Kindern und Jugendlichen - zuerst im familiären Rahmen als Lern-und Sozialbetreuerin, später in einer Einrichtung der Jugendwohlfahrt.
Ich besuchte die Volksschule und die Neue Mittelschule in Graz-Andritz.
Außerdem nehme ich seit Oktober 2005 am "Psychotherapeutischen Nach der Schule machte ich die Lehre zur Einzelhandelskauffrau (mit Erfolg Propädeutikum" teil, mit der Absicht einmal selbst therapeutisch arbeiten zu abgeschlossen) im Schuhhaus Stiefelkönig in Graz, bei welchem ich bis zum Jahr 2004, die letzten Jahre als Filialleiterstellvertreterin, beschäftigt war.
Der "Zufall" führte mich am Anfang dieses Jahres wieder nach Sonnleiten und Aus Einsparungsgründen wurde unsere Filiale geschlossen und ich wechselte seit Anfang Februar gehöre ich ganz offiziell zum Team… in das Telekommunikationsunternehmen INODE in die KaufmännischeAbteilung, hier war ich über ein Jahr, unter anderem auch mit Büroarbeit Wenn ich nicht in Sonnleiten bin, gehe ich meinen anderen Leidenschaften nach - dem Spielen mit meiner schon sehr erwachsenen vierjährigen Tochter,dem Malen und - da in meinem tiefen Inneren doch noch der Funke einer In dieser Zeit merkte ich, dass Büroarbeit nicht "mein Ding" ist, und ich ent- Geisteswissenschaftlerin schlägt - dem Lesen alter Schriften… schloss mich, die Ausbildung im SHFI (Sozial- und Heilpädagogisches Birgit Abraham-Schönecker Raymond di Ronco • Heilpädagogische und sozialtherapeutische Einrichtungen • Waldorfschulen • andere Organisationen aus dem sozialen und wirtschaftlichen Organisationsentwicklung – Coaching – Supervision – Teamentwicklung – Weiterbildung Birgit Abraham- Schönecker Dernburgstraße 7 14057 Berlin Höchtenstraße 5 78052 Tel: 030 30 83 93 73 Fax: 030 32 67 86 87 Tel: 07721 206 98 12 Mobil: 0170 540 79 19 Fax: 07721 206 98 13 Mobil: 0170 96 23 141 Albersdorf bei Kumberg Telefon: 03132/23 50 täglich ab 8.30 Uhr geöffnet Dienstag und Mittwoch Direkt an der B72 zwischen Weiz und Graz gelegen Diverse Räumlichkeiten für Festivitäten aller Art vorhanden Genügend Parkplätze Durchgehend warme Küche Regelmäßige Spezialitätenwochen (Wild, Fisch, Steak.) Gastgarten, Spielplatz Wer steht Ihnen zur Verfügung: Sozialtherapeutikum Steiermark - Haus Sonnleiten Reinhold Hammer, Pädagogische Leitung, +43 (0)650 7645000 Interne Leitung , +43 (0)664 920803 Mag. Michael Pichler, Geschäftsführer, +43 (0)699 10841770 Reinhold Hammer, Obmann, +43 (0)650 7645000 Christina Ollinger, Vereinsobmann Stellvertreterin, +43 (0)316 673068 DI Thomas Stracke, Kassier, [email protected] DI Konrad Promitzer, Schriftführer, +43 (0)699 12042657 [email protected] Hans Hammer, +43 (0)650 3813190 MitarbeiterInnen dieser Ausgabe
Sandra Adlmann, Nicole Bauer, Paul Enzinger, Marlies Fauster, Reinhold Hammer, Tom Kalkus, Bettina Metzele, Christoph Nickel, Christina Ollinger, Michael Pichler, Konrad Promitzer, Evelyne Timischl

Source: http://www.sost.at/wp-content/rundbrief25_michaeli2007.pdf

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U N C H E A L T H C A R E G U I D E L I N E Management of Apixaban in Adults Apixaban (Eliquis®) is an oral anticoagulant that acts as a factor Xa inhibitor. It is approved by the FDA for the prevention of stroke and systemic embolism in patients with non-valvular atrial fibrillation. Apixaban is not FDA-approved for any other indications at this time, such as the prevention or treatment of deep vein thrombosis or pulmonary embolism, or for use in patients with mechanical heart valves. Key pharmacokinetic data for apixaban include a peak onset of anti-Xa activity within 3-4 hours after oral administration and a half-life of approximately 12 hours in patients with normal hepatic and renal function. Apixaban is extensively metabolized via CYP3A4 and is a substrate for P-glycoprotein. Approximately 50-55% of apixaban is eliminated in the feces and 20-25% is excreted in the urine.1 I N I T I A T I O N O F T H E R A P Y

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